Lehrer_innen, die mit ihren Schüler_innen über Messenger in Kontakt stehen? Ein Umstand, auf den bis vor der Coronapandemie zu Beginn des Jahres 2020 wahrscheinlich von vielen Seiten mit Irritation bis hin zu ablehnendem Kopfschütteln reagiert wurde. Das Distance Learning hat es notwendig gemacht, sich neue Wege der Kommunikation zu suchen. Auch nach der Pandemie wird es wahrscheinlich keine Selbstverständlichkeit sein. Wahrscheinlich werden von manchen Lehrer_innen Vorteile gesehen, aber zu welchem Preis? Kommunikation wird erleichtert, aber muss man denn wirklich noch abends für die Schüler_innen erreichbar sein? Für Probleme, die vielleicht gar nichts mit der Schule zu tun haben? Auch mag einem die Frage in den Sinn kommen, ob diese Art der Kommunikation zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen grundsätzlich als angemessen gelten kann. Führt diese Kommunikation nicht auch ganz allgemein und breit gefächert zu Grenzüberschreitungen? Diese - und viele weitere - Fragen sind bis zum jetzigen Zeitpunkt sowohl rechtlich als auch administrativ, vor allem aber aus empirisch-erziehungswissenschaftlicher Perspektive weitestgehend unbeantwortet geblieben. Diese Arbeit möchte einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Im Mittelpunkt der Überlegungen und der empirischen Ausarbeitung steht dabei, wie die Nutzung von Messengern bekannte Konzeptionen von Privatheit, von Beziehungen zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen und dem (schulischen) Raum berührt.
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