Für einige ist Paul Gerhardt einer der beachtenswertesten Poeten der protestantischen Gemeinden und genießt in Bezug auf seine Textrezeption einen höheren Stellenwert als Johann Wolfgang von Goethe. Die Ausführungen sollen deshalb unter der Berücksichtigung kanontheoretischer Aspekte die Bedeutung und Gegenwärtigkeit Paul Gerhardts im Evangelischen Kirchengesangbuch anhand von drei Gedichten untersuchen (Nun ruhen alle Wälder; Wohl dem Menschen, der nicht wandelt; Auf auf, mein Herz, mit Freuden) und erläutern, wie er zu dieser Geltung gekommen ist und welchen Veränderungen seine Lieder dabei ausgesetzt waren.