Im November 2008 plante das französische Immigrationministerium die Abschiebung von ca. 50 Afghanen aus Calais in ihr kriegsgeplagtes Heimatland. Diese Abschiebung provozierte eine Mobilisierung des sehr aktiven zivilgesellschaftlichen Sektors um die Flüchtlingsfrage von Calais herum. Die Bewegung führte zum Erfolg - die Abschiebung wurde ausgesetzt. So prekär dieser Erfolg ist, er bringt die unterliegende Dynamik zwischen diesen Organisationen zum Vorschein. Außerdem ist er einer der wenigen Beispiele, bei denen eine schon beschlossene Politik in der Umsetzung geändert wurde. Welche Faktoren waren es, die zum Erfolg dieses Protestes geführt haben? Können daraus allgemeine Erfolgsfaktoren für soziale Bewegungen abgeleitet werden? Dieses Buch versucht, auf diese Fragen durch qualitative Interviews zu beantworten. Es zeigt, dass sich Rechtsklagen als Aktionsform im Bereich der Flüchtlingshilfe durchsetzen und durch den Einfluss des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zum Erfolg führen können. Außerdem muss ein Mangel an Koordinierung und Organisation nicht automatisch zum Scheitern eines Protestes führen.
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