Cosima ist 44, der Sohn aus dem Haus und sie genießt ihr Single-Dasein als selbstbewusste Frau. Bis ihr ihr Gynäkologe eröffnet, in den Wechseljahren angekommen zu sein. Mit dieser Nachricht stürzt eine Welt für sie ein. Ohne große Hoffnungen, was das Leben noch für sie bereithalten könnte, geht sie
zu einem Termin bei der Wahrsagerin Frau Nasila, ein Geschenk ihrer besten Freundin Bille. Durch…mehrCosima ist 44, der Sohn aus dem Haus und sie genießt ihr Single-Dasein als selbstbewusste Frau. Bis ihr ihr Gynäkologe eröffnet, in den Wechseljahren angekommen zu sein. Mit dieser Nachricht stürzt eine Welt für sie ein. Ohne große Hoffnungen, was das Leben noch für sie bereithalten könnte, geht sie zu einem Termin bei der Wahrsagerin Frau Nasila, ein Geschenk ihrer besten Freundin Bille. Durch ein Missgeschick der völlig chaotischen Frau landet Cosima jedoch im Jahr 1954. Sie macht das Beste daraus und nimmt den Kampf für die Gleichberechtigung der Frau auf, denn davon ist in dieser Zeit wenig zu spüren.
Zuerst einmal dem Verlag herzlichen Dank für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars. Mir hat dieses kleine Büchlein viel Freude bereitet. Vor allem der Einstieg im Hier und Heute, als Cosima von allen Seiten auf ihre ablaufende Lebensuhr hingewiesen wird, ist brüllend komisch. Der Humor geht auch im weiteren Verlauf nicht verloren, dennoch werden bei der Beurteilung der Lage der Frauen in den 50er Jahren durchaus zu Recht auch ernstere Töne angeschlagen.
Für meine Generation, die erst nach 1970 das Licht der Welt erblickt hat, sind einige Darstellungen der damaligen Zeit schlicht unvorstellbar. Kein Wunder also, dass Cosima sofort zur Tat schreitet, um die Lage für die Frauen zu verbessern. Warum jetzt alle für Cosima wichtigen Personen auch in irgendeiner Form in der Vergangenheit auftauchen, hat sich mir nicht ganz erschlossen, aber dies macht ihr Leben in 1954 natürlich einfacher. Die Charakterisierung der männlichen Spezies zu dieser Zeit erscheint mir allerdings schon ein wenig einseitig, da quasi an niemandem ein gutes Haar gelassen wird.
Das Ende kam dann auch ein wenig übereilt und wurde mit einigen unglaubwürdigen Szenen überlastet. Viele Fragen bleiben offen, warum zum Beispiel ausgerechnet Paul bekehrt werden muss und wer hinter dem Auftrag steckt, Cosima bzw. die eigentliche Versuchsperson in die Vergangenheit zu schicken. Hier weist der Roman dann doch ein paar Schwächen auf.
Leider bin ich auch nicht dahinter gekommen, welche Bestsellerautorin sich hinter dem Pseudonym Pia Osterwald verbirgt. Wenn sie sich in den 50er Jahren sehr gut auskennt, dürfte sie ja nicht gar so jung sein. Das trübte natürlich keineswegs das Lesevergnügen, im Gegenteil, vielleicht hätte man sogar bei der wahren Identität eher Bedenken gehabt, dass Buch vorurteilsfrei zu lesen.
Zusammenfassend kann ich das Buch als Chick Lit mit ernsten Untertönen allen, die Zeitreisestorys mögen, als leichte Unterhaltung ohne Bedenken empfehlen.