Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert, aber nicht aufgrund mangelnder Fähigkeiten, sondern weil es wenigstens teilweise eine systematische Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt gibt. Die "role congruity theory" liefert einen Erklärungsansatz dafür und bedient sich dabei geschlechtsspezifischen Stereotypen als Grundlage. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, diese Diskriminierung zu beeinflussen; allerdings nicht über eine explizite Veränderung der grundlegenden Stereotype, sondern indirekt über die Manipulation eines Umweltfaktors. Auf diese Weise sollte es zu einer weniger starken Negativbewertung von Frauen verglichen mit Männern kommen, über die wiederum die Anzahl von Frauen in Führungspositionen erhöht werden kann. Zu diesem Zweck wurde mit 98 Versuchspersonen eine Vignettenstudie durchgeführt. Schlussendlich ergibt sich die Möglichkeit über die Veränderung der Führungsrollendefinition in Bewerbungsverfahren Einfluss auf die Ungleichverteilung zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen zu nehmen.