Das Liedoeuvre des Berliner Komponisten Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) ist bekannt für sein innovatives Text-Musik-Verhältnis. Die Studie beschreibt dieses Verhältnis anhand von Reichardts Vertonungen deutschsprachiger Texte, die sich an Versmaßen der Antike orientieren und damit für die Liedkomposition um 1790 eine Reihe von Problemen aufwerfen. Autoren sind u.a. Herder, Goethe, Schiller, Voß oder Hölty. Das umfangreichste Kapitel gilt Reichardts zentraler Klopstock-Auseinandersetzung, die mit derjenigen Glucks und Neefes konfrontiert wird. Reichardt nähert sich dem lieduntypischen…mehr
Das Liedoeuvre des Berliner Komponisten Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) ist bekannt für sein innovatives Text-Musik-Verhältnis. Die Studie beschreibt dieses Verhältnis anhand von Reichardts Vertonungen deutschsprachiger Texte, die sich an Versmaßen der Antike orientieren und damit für die Liedkomposition um 1790 eine Reihe von Problemen aufwerfen. Autoren sind u.a. Herder, Goethe, Schiller, Voß oder Hölty. Das umfangreichste Kapitel gilt Reichardts zentraler Klopstock-Auseinandersetzung, die mit derjenigen Glucks und Neefes konfrontiert wird. Reichardt nähert sich dem lieduntypischen Bau und Inhalt dieser Dichtungen durchaus konventionsgebunden. Ergebnis sind dadurch aber gerade überraschend experimentelle musikalische Problemlösungen mit stilhistorischer Brisanz in der wichtigen Phase kurz vor der Erfindung des romantischen Kunstlieds.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Schriftenreihe der Hochschule für Musik 'Franz Liszt' Band 006
Roman Hankeln ist Professor für Musikgeschichte an der Universität Trondheim (Norwegen). Sein Hauptinteressengebiet ist das Verhältnis von Musik, Text und kulturellem Kontext in verschiedenen Phasen der Musikgeschichte. Hankeln begann seine wissenschaftliche Laufbahn mit dem Studium der Musikwissenschaft und Germanistik bei David Hiley, Detlef Altenburg, Warren Kirkendale, Hans-Joachim Kreutzer und Gerhard Hahn an der Universität Regensburg. Promotion 1995 (Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes). Hankelns Dissertation, eine Edition und Untersuchung des Corpus Aquitanischer Offertorienprosulae (11.-12. Jh.), erschien 1999. Der Forschungstätigkeit in einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Regensburg folgte die Assistenz am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena. Dort habilitierte sich Hankeln 2004 und erhielt im selben Jahr einen Ruf an das Trondheimer Centre for Medieval Studies. Hankeln ist Mitherausgeber des Reihe HISTORIAE, der Study Gr
oup Cantus Planus der International Musicological Society und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Vokalmusik des Mittelalters und des Liedes vor Schubert.
Inhaltsangabe
- Vorwort - Verzeichnis der Tabellen - Einleitung 1. Themenstellung, Kurzüberblick 2. Georgiades und das Lied "vor Schubert" 3. Forschungsüberblick 3.1. Reichardt in der Liedgeschichtsschreibung 3.2. Das "Lied im Volkston", Liedermarkt, Publikationskontext 3.3. Zeitgenössische Musiktheorie 3.4. Forschungsliteratur zu Vertonungen antiker Texte im 18. Jahrhundert 3.5. Neuere Forschungen 4. Materialgrundlage, methodische Fragestellungen, Untersuchungsgang 4.1. Materialgrundlage 4.2. Methodische Fragestellungen 4.3. Untersuchungsgang Teil I: Poetischer, musiktheoretischer und kompositorischer Kontext 1. Literarisch-musikalische Antikerezeption in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 1.1. Die "Querelle", die Oper, Winckelmann 1.2. Klopstock 1.3. Voß und der "Göttinger Hain" 1.4. Klassizistische Tendenzen in Weimar-Jena . 1.5. Zur musiktheoretischen und kompositorischen Auseinandersetzung mit antiker Dichtung/Musik im 18. Jahrhundert 1.5.1. Musiktheoretische Auseinandersetzung . 1.5.2. Kompositorische Auseinandersetzung 2. Kommensurabilität und "Hoher Flug": "Lied" versus "Ode" 2.1. Musik, Dichtung und ihre Vermittlung im Strophenlied 2.2. Das sprachanaloge Konzept: Zur Bezogenheit von Musik und Sprache unter grammatischer Perspektive 2.3. (Strophen-)Liedvertonung im Spannungsfeld von Textanalyse, -Interpretation und "genialischer" Spontaneität 2.4. Ode: Begriff und Begriffswandel um 1740 2.4.1. Inhalt und Form 2.5. Musiktheoretische Kritik an Odentexten 2.5.1. Inhaltliche Kriterien . 2.5.2. Formale Kriterien 2.6. Reichardt, die Antike und das Lied 2.6.1. Der Brief über die musikalische Poesie (1774) 2.6.2. Reichardt und Klopstocks Vers 3. Bewegung 3.1. Berührungspunkte von Musik und Sprache in der Theorie des 18. Jahrhunderts 3.2. (Gemüths-)Bewegung: Vers und musikalischer Rhythmus 3.3. Takt und Versfuß 3.3.1. Die Autoren vor Sulzers Theorie 3.3.2. Sulzer 3.3.3. Details: Elementarfüße, "auftaktige" Füße, Doppel- und Dreifachlängen 4. Metrum, Prosodie und die zeitgenössische Perspektive 4.1. Quantität und Betonung 4.1.1. Abkehr von den Quantitätsregeln der antiken Sprachen
- Vorwort - Verzeichnis der Tabellen - Einleitung 1. Themenstellung, Kurzüberblick 2. Georgiades und das Lied "vor Schubert" 3. Forschungsüberblick 3.1. Reichardt in der Liedgeschichtsschreibung 3.2. Das "Lied im Volkston", Liedermarkt, Publikationskontext 3.3. Zeitgenössische Musiktheorie 3.4. Forschungsliteratur zu Vertonungen antiker Texte im 18. Jahrhundert 3.5. Neuere Forschungen 4. Materialgrundlage, methodische Fragestellungen, Untersuchungsgang 4.1. Materialgrundlage 4.2. Methodische Fragestellungen 4.3. Untersuchungsgang Teil I: Poetischer, musiktheoretischer und kompositorischer Kontext 1. Literarisch-musikalische Antikerezeption in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 1.1. Die "Querelle", die Oper, Winckelmann 1.2. Klopstock 1.3. Voß und der "Göttinger Hain" 1.4. Klassizistische Tendenzen in Weimar-Jena . 1.5. Zur musiktheoretischen und kompositorischen Auseinandersetzung mit antiker Dichtung/Musik im 18. Jahrhundert 1.5.1. Musiktheoretische Auseinandersetzung . 1.5.2. Kompositorische Auseinandersetzung 2. Kommensurabilität und "Hoher Flug": "Lied" versus "Ode" 2.1. Musik, Dichtung und ihre Vermittlung im Strophenlied 2.2. Das sprachanaloge Konzept: Zur Bezogenheit von Musik und Sprache unter grammatischer Perspektive 2.3. (Strophen-)Liedvertonung im Spannungsfeld von Textanalyse, -Interpretation und "genialischer" Spontaneität 2.4. Ode: Begriff und Begriffswandel um 1740 2.4.1. Inhalt und Form 2.5. Musiktheoretische Kritik an Odentexten 2.5.1. Inhaltliche Kriterien . 2.5.2. Formale Kriterien 2.6. Reichardt, die Antike und das Lied 2.6.1. Der Brief über die musikalische Poesie (1774) 2.6.2. Reichardt und Klopstocks Vers 3. Bewegung 3.1. Berührungspunkte von Musik und Sprache in der Theorie des 18. Jahrhunderts 3.2. (Gemüths-)Bewegung: Vers und musikalischer Rhythmus 3.3. Takt und Versfuß 3.3.1. Die Autoren vor Sulzers Theorie 3.3.2. Sulzer 3.3.3. Details: Elementarfüße, "auftaktige" Füße, Doppel- und Dreifachlängen 4. Metrum, Prosodie und die zeitgenössische Perspektive 4.1. Quantität und Betonung 4.1.1. Abkehr von den Quantitätsregeln der antiken Sprachen
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