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In schwülstigen Briefen, die sich mal an eine verflossene Geliebte, mal an einen abservierten Verehrer richten, gibt sich das wertherische »Ich«, ein finales Exemplar des im vorigen Jahrhundert fossilierten »ewigen Studenten«, einem Weltschmerz hin, in dem sich Launen und Allüren aufspreizen, die in der ernsteren Epoche unserer Gegenwart schon zur Ideologie einer gegenaufklärerischen Elite verschmolzen und verhärtet sind: ein übersteigerter Subjektivismus, eine überreizte Kritik der Vernunft, Ablehnung des Nützlichen, Verdrängung der Realität und Verachtung der Politik, die Überhöhung des…mehr

Produktbeschreibung
In schwülstigen Briefen, die sich mal an eine verflossene Geliebte, mal an einen abservierten Verehrer richten, gibt sich das wertherische »Ich«, ein finales Exemplar des im vorigen Jahrhundert fossilierten »ewigen Studenten«, einem Weltschmerz hin, in dem sich Launen und Allüren aufspreizen, die in der ernsteren Epoche unserer Gegenwart schon zur Ideologie einer gegenaufklärerischen Elite verschmolzen und verhärtet sind: ein übersteigerter Subjektivismus, eine überreizte Kritik der Vernunft, Ablehnung des Nützlichen, Verdrängung der Realität und Verachtung der Politik, die Überhöhung des Gefühls und Bevorzugung der gefühlten Wahrheit vor der empirischen, ja eine weinerliche Sehnsucht nach dem Tod, in dessen heiliger Gegenwart die Widerworte der Ratio verstummen. Die Exzesse der Gewalt und Selbstvernichtung, auf die solche Gefühlsräusche hinauslaufen, ereignen sich im Verborgenen; der Briefeschreiber blendet sie routiniert aus, während er selbst in ihren Sog zu geraten droht.
Autorenporträt
Roman Morweiser lebt in der Pfalz. Er war Anlagenfahrer in einer Chemiefabrik, Mitarbeiter einer Werks-Bibliothek und Lernberater in einer betrieblichen Weiterbildungseinrichtung. Freizeitlich lektoriert er Manuskripte für private Buchprojekte. Das bevorzugte Genre seiner eigenen Arbeiten ist der historische, aber gegenwartsnahe Roman.