Was treibt Menschen in die absurde Verzweiflung, bereitwillig ihr Leben zu opfern, Gesellschaften dazu, sich selbst zu zerstören, um einem wahrgenommenen Feind zu schaden? War und ist es Kultur und daraus abgeleitete Ansprüche, die Gewalt bedingt? Ist es gerecht, spezifische Ethnizität zu begünstigen? Was bedürfen Parteien in tiefem sozialen Konflikt, um sich aus destruktiver Eskalationsdynamik zu lösen? Warum überhaupt intervenieren? Als Ablöse von traditionellem Management ethnopolitischer Konflikte werden die Perspektiven des multidimensionalen Zugangs Konflikttransformation eruiert, indem Beiträge aus verschiedenen Disziplinen zusammengeführt und die praktischen Implikationen seiner Annahmen reflektiert werden. Prominent stehen Konzepte aus Politischer Psychologie als nötige Ergänzung zu klassischer Konflikttheorie, die eine Brücke schlagen von Macht-zentrierter Analyse zur Mobilisierungsmacht von Kultur und ethnischer Identität. Schließlich wird Konflikttransformation als politisches Projekt betont in einer Einschätzung von allerorts erstarkender Identitätspolitik und ihrem reziproken Verhältnis zu Gerechtigkeit.