Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten gehören zu den häufigsten Fehlbildungen überhaupt. Trotz intensiver Forschung konnte bis heute für keinen alternativen Gewebeersatz ein signifikanter Vorteil zur konventionellen Rekonstruktionen durch Mobilisation regionären Gewebes nachgewiesen werden. Die tierexperimentelle Studie soll das Ziel haben, die Reliabilität von Amnionmembran für die Rekonstruktion von Gaumendefekten auf immunologischer Ebene zu untersuchen und die Reaktion des Empfängerorganismus zu charakterisieren. Nach der Etablierung eines porcinen in-vivo Tiermodells wurde die Amnionmembran transplantiert und es wurden zu definierten Zeitpunkten Proben gewonnen, welche mittels quantitativer real-time RT-PCR, Western Blot und Durchflusszytometrie analysiert wurden. Post-transplantationem traten keine nachweisbaren überschießenden Entzündungsreaktionen auf. Die Arbeit konnte zeigen, dass die Membran gut vom Empfängerorganismus toleriert wird und bei einer Transplantation in immunkompetente Gewebe keine Abstoßungsreaktionen zu erwarten sind. Es konnte gezeigt werden, dass Amnionmembran unter immunologischen Gesichtspunkten zur Rekonstruktion von LKG-Spalten geeignet ist.