Dieses Buch befasst sich mit Elternschaft von Müttern und Vätern mit sogenannten Lernschwierigkeiten, die häufig mit Vorurteilen gegenüber ihren Fähigkeiten in der Elternrolle konfrontiert werden. Die Autorin orientiert sich an der Gesellschaftskritik der Disability Studies und verfolgt einen emanzipatorisch-partizipativen Zugang. Als besonders relevant nach Analyse von gesellschaftlichen Diskussionen in Newsgroups, Interviews mit Fachkräften der Sozialen Arbeit und Interviews mit Eltern mit Lernschwierigkeiten zeigen sich mehrdimensionale Benachteiligungen und die jeweils (nicht) existenten Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung der Elternrolle.
Die vorliegende Publikation zeichnet sich durch einen ressourcen- und menschenrechtsorientierten Blick auf Mütter und Väter mit Lernschwierigkeiten aus, zeigt ungleiche Machtverhältnisse auf und fordert zu Recht Partizipation sowie Selbstbestimmung ein. Besonders hervorzuheben und zu würdigen ist das forschungsmethodische partizipative Vorgehen, das nicht nur innovativ ist, sondern neue Perspektiven eröffnet. Österreichisches Jahrbuch für Soziale Arbeit 1/2022 Ein Werk, das die Landschaft der sozialpädagogisch orientierten Forschungsarbeiten bereichert und wichtige Impulse für eine Inklusive Gesellschaft setzt. sozialpädagogische impulse 3/2021 Die Sozialpädagogin Rahel More untersuchte die Situation von Müttern und Vätern mit Lernschwierigkeiten. Ihre Unterstützungsangebote seien höchst mangelhaft, so ihr Fazit.Cornelia Grobner, Die Presse, 19.09.2021In ihrer Studie analysierte More Erwartungen und Normen in Bezug auf Elternschaft und Behinderung anhand von Diskussionen im Internet. Und sie führte Interviews mit Fachkräften in der Sozialen Arbeit. Nicht zuletzt ließ sie Betroffene zu Wort kommen: Mütter und Väter mit Lernschwierigkeiten. Schrödingers Katze, Der österreichische Wissenschaftsblog, 11.10.2021 Die Arbeit enthält Aussagen zur Bedeutung von Selbst- und Fremdwahrnehmungen, Zuschreibungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten, die ständig mit Unzulänglichkeiten und einem negativen Selbstbild zu kämpfen haben. Für Promovenden ist die Arbeit sicher wertvoll zu lesen, weil sie insgesamt den Werkstoffkoffer der Wissenschaft beherrscht und Fachtermini gut begründet dargestellt werden. Gisela Thiele, socialnet.de, 27.02.2023