Komik und Konflikt in Organisationen – wo immer ich auf das Thema von Rainer Zeichhardts Dissertation zu sprechen komme, ob im Kreis von Fachkollegen oder bei anderen Gesprächspartnern, immer stoße ich auf neugieriges Interesse und lebendige Zustimmung, eine bei betriebswirtschaftlichen Arbeiten eher ungewöhnliche Reaktion. „Ja natürlich, dazu fällt mir eine passende Story aus meinem Berufsalltag ein . . . “, er- nert sich manch einer. „Klar, mit Humor kann man Konflikte doch besser bewältigen“, meint ein anderer. Auf die Frage, die sich anschließend stellen könnte, ob dieses T- ma denn eigentlich geeignet für eine Dissertation sei, schließlich ist Wissenschaft - was Ernstes und Ökonomie auch, lässt sich einfach und gut begründet antworten: Ja, dafür ist es geeignet, und es wird in geeigneter Form dargestellt. Zum einen behandelt die Dissertation einen Gegenstand von ganz unmittelbarer und wichtiger Lebenswi- lichkeit, und zum zweiten gelingt dem Autor eine ebenso fundierte wie anregende Darstellung. Zum ersten. In der betriebswirtschaftlichen Literatur über die Geschehnisse in - ternehmen und in anderen Organisationen wird ein wichtiger Aspekt fast nicht berü- sichtigt: Die arbeitenden Menschen lachen viel, erfreuen sich an komischen Situat- nen, machen sich über andere lustig, ironisieren (ohne all das würden sie möglich- weise die Arbeitssituation gar nicht ertragen können). Aber sie streiten auch mitein- der, sie intrigieren, täuschen, mobben vielleicht sogar, versöhnen sich aber in vielen Fällen auch wieder. Ebenso deutlich ist, dass beides nicht unverbunden nebeneinander steht: Konflikte sind oft komisch, Humor kann Konfliktintensität vermindern, Sark- mus kann Konflikte verschärfen, Komik verdeutlicht Konfliktkonstellationenusw.