Examensarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1,7, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg), Sprache: Deutsch, Abstract: "Urbanisierung, Mediatisierung, Verhäuslichung, Sozialumbruch" "Veränderte Lebensbedingungen = reduzierte Leistungsbedingungen?" "Unbewegte Kindheit" "Können Kinder wirklich nicht mehr rückwärts laufen?" "Motorik von Kindern heute - eine Generation von "Schlaffis und Desinteressierten"?" So oder so ähnlich lauten die Schlagzeilen, die immer öfter in den Medien zu lesen sind. In der Literatur besteht ein weitestgehender Konsens darüber, dass sich die motorischen Leistungen der Kinder in den letzten Jahren verändert haben. "Statistisch gesehen sind bis zu 65 % der Kinder im Primarschulbereich bereits haltungsgeschwächt bzw. sogar -geschädigt." Während einige Wissenschaftler (OBST-KITZMÜLLER, BÖS, ZIMMER u.a.)2über den Verfall der kindlichen Bewegungswelt und dem damit verbundenen Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit klagen, sind andere Wissenschaftler (DORDEL, KRETSCHMER, GIEWALD u.a.)3davon überzeugt, dass dramatisch dargestellte Veränderungen des Gesundheitszustandes und der Leistungsfähigkeit von Kindern stark übertrieben sind. Unstrittig ist allerdings, dass sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt hat, was nicht zuletzt auch eine veränderte kindliche Lebensumwelt zur Folge hat. Neben starken Veränderungen im familiären Bereich (Zunahme der Ein-Kind-Familien, der Alleinerziehenden und der Scheidungskinder) haben sich auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, Erziehungsziele und Erziehungsnormen sowie das Freizeit- und Konsumverhalten verändert. "Daraus ergeben sich weitreichende Konsequenzen für die Kinder und ihre Lebens- sowie Bewegungswelt." Eine der möglichen Maßnahmen gegen einen zunehmenden Bewegungsmangel der heutigen Kinder kann die tägliche Bewegungszeit in Schulen darstellen. Sie kann versuchen, das sich aus dem Wandel der Gesellschaft ergebende, zunehmende Bewegungsdefizit zu kompensieren. In diesem Zusammenhang stieß ich auf das Konzept der täglichen Sportstunde. Zunächst suchte ich in Schleswig-Holstein nach Schulen, die eine tägliche Sportstunde eingerichtet haben. Zu meiner Verwunderung fand ich dabei lediglich zwei Schulen, die jeden Schüler jeden Tag im Fach Sport unterrichten. Nach Aussagen der beiden Schulen richteten sie sich nach dem Modell der Friedrich-Ebert-Schule in Bad Homburg, welche die tägliche Sportstunde seit gut zehn Jahren in ihren Stundenplan aufgenommen hat. [...]
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