Es liegt in der Natur des Menschen seinen Selbstwert zu schützen, aufrecht zu erhalten und wenn möglich zu erhöhen, da ein hoher Selbstwert mit subjektivem Wohlbefinden und positivem Affekt zusammenhängt. Allerdings können selbstwertbedrohliche Situationen nicht immer vermieden werden. Das "mnemic neglect" Modell erläutert, wieso Personen nach einer Bedrohung versuchen, positive selbstbezogene Informationen zu bevorzugen und negative zu vernachlässigen. Eine fMRI-Studie lässt vermuten, dass eine Selbstwertbedrohung auch Auswirkungen auf Aufmerksamkeitsprozesse hat. Es zeigte sich nach einer Selbstwertbedrohung eine geringere Gehirnaktivität im ACC und im Thalamus, die für die Aktivierung und Steuerung der Aufmerksamkeit zuständig sind. Die vorliegende Studie untersuchte, wie sich eine Bedrohung des Selbstwerts auf die Aufmerksamkeit auf positive und negative, selbst- und fremdbezogene Eigenschaftswörter auswirkt. Es wurden 120 Personen im Alter von 18-38 Jahren getestet. Sie erhielten ein fingiertes positives oder negatives Ergebnis auf einen Intelligenztest und anschließend wurde die Aufmerksamkeit mit einem selbst konstruierten Test gemessen.