Die Tätigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien geht langsam dem Ende zu. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Errungenschaften und Versäumnissen des ICTY und versucht aus dem fast 20jährigen Bestehen eine Bilanz zu ziehen. Mit der Errichtung des ICTY hat das Völkerstrafrecht einen enormen Aufschwung erfahren. Dennoch wird dieser Erfolg durch die flüchtigen Kriegsverbrecher Mladic und Hadzic und dem immensen finanziellen Aufwand überschattet. Besonderes Augenmerk wird auf die Schwierigkeiten, mit denen das ICTY bei seiner Arbeit immer wieder konfrontiert wird, gelegt. So wird die Arbeit des Tribunals aufgrund der Entfernung zu den Tatortstaaten, des Misstrauens der Bevölkerung in das ICTY, der zulangen Verfahrensdauer, sowie der Finanzierungsmüdigkeit und der Auslieferungsprobleme erschwert. Anhand eines Interviews mit dem ehemaligen Ad-litem Richter Prof. Fank Höpfel fließen Erfahrungswerte seinerseits in diese Arbeit mit ein.