In diesem Buch werden folgende Fragen untersucht: Kann die Idee der binären Geschlechterordnung nur basierend auf einer kritischen, die Strukturen und Machtverhältnisse analysierenden Herangehensweise dekonstruiert werden? Müssen dafür alle einzelnen Entwicklungsschritte durchlaufen werden? Kann / muss / soll in den nächsten Generationen ein neues Selbstverständnis von gleichberechtigter Vielfalt im Denken von Anfang an etabliert werden? Soll man also in der Pädagogik weiterhin von einem geschlechterbewussten Ansatz ausgehen, der die Kategorie Geschlecht nach wie vor an erste Stelle setzt oder ist ein geschlechtsneutraler Ansatz zeitgemäßer? Wenn es um eine gesellschaftliche Perspektive fernab von Diskriminierung mit weiterentwickelten demokratischen Ansprüchen und gelebter Gleichberechtigung gehen soll, wenn unser Menschenbild das eines selbstbestimmten, eigenverantwortlichen, von Geburt an mit den gleichen Rechten ausgestatteten Menschen sein soll, müssen wir uns mit vorhandener struktureller und gesellschaftlicher Diskriminierung bestimmter Menschengruppen auseinandersetzen.