Das humane Protein YB-1 liegt in vielen Tumorarten, wie dem Glioblastom, überexprimiert vor und ist daher ein vielversprechender Angriffspunkt für die Entwicklung neuer Krebstherapien. Deshalb sollen in dieser Arbeit rekombinante, YB-1-abhängige onkolytische Adenoviren untersucht werden, die sich nur in YB-1-kernpositiven, resistenten Krebszellen vermehren können. Mittels Expressionsanalysen und Zytotoxizitätstests werden zwei Viren für den Einsatz in einem U87-Xenograft-Modell ausgewählt. Hierbei zeigen Nacktmäuse, die mit dem Virus behandelt werden, signifikant kleinere Tumoren als die unbehandelte Kontrollgruppe. Zusätzlich führt Kombination mit dem Chemotherapeutikum TMZ zu einer Tumorregression in allen Tieren, wobei in 33 % der Tiere keine lebenden Krebszellen mehr nachgewiesen werden können. Histologische Auswertung zeigt neben Apoptoseinduktion auch reduzierte Tumorgefäßbildung. Das deutet darauf hin, dass die Viren antiangiogenetische Eigenschaften zusätzlich zu ihrer onkolytischen Potenz besitzen. Die YB-1-abhängige Virotherapie scheint daher vor allem in Kombination mit TMZ als multimodale Therapie geeignet für weitere Untersuchungen in YB-1-basierten klinischen Studien.