Reinhard Heinetsberger geht in diesem Buch der Frage nach, ob und wie mittels der angewandten Gruppendynamik sozialpädagogische Wohngemeinschaften zu einem funktionalen Lern- und Entwicklungsraum werden können. Dabei gilt es nicht nur den öffentlichen Auftrag, sondern auch die aus der Alltags- und Lebenswelttheorie abzuleitenden Partizipations- und Empowermentprinzipien sowie traumapädagogische Anforderungen zu erfüllen. Für einen gelingenden Hilfeprozess ist stets die Kooperation aller Beteiligten erforderlich. Die angewandte Gruppendynamik berücksichtigt bei der Entwicklung solcher Arbeitsbündnisse das Faktum der wechselseitigen Beeinflussung der Gruppenmitglieder sowie deren Interdependenz und versucht über kollektive Selbstreflexionsprozesse die Selbststeuerungsfähigkeit der Gruppe als Ganzes zu steigern. Die überraschend positiven Entwicklungen in der untersuchten Wohngruppe machen deutlich, wie sehr die angewandte Gruppendynamik in der Lage ist, Veränderungen zu initiieren,sodass eine solche Vorgehensweise für die Praxis sehr empfehlenswert erscheint.