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Wie lässt sich das Unsichtbare darstellen? Zu allen Zeiten hat die Mystik zu dieser Frage ihre ganz eigenen Antworten gefunden. Diejenigen, die das Andere – die Gottheit, den Seelengrund – erfahren und erlebt haben, suchen nach einem Ausdruck für das, was sie während der alles sprengenden, Leib und Seele verwandelnden Erfahrung gesehen, gefühlt und gehört haben. Die mystische Erfahrung kann dabei über Visionen oder ekstatische Zustände vermittelt werden, über eine Entrückung des Geistes in ein schwer beschreibbares Jenseits. Gott äußert sich dort jenseits der Sprache der Heiligen Schrift oder…mehr

Produktbeschreibung
Wie lässt sich das Unsichtbare darstellen? Zu allen Zeiten hat die Mystik zu dieser Frage ihre ganz eigenen Antworten gefunden. Diejenigen, die das Andere – die Gottheit, den Seelengrund – erfahren und erlebt haben, suchen nach einem Ausdruck für das, was sie während der alles sprengenden, Leib und Seele verwandelnden Erfahrung gesehen, gefühlt und gehört haben. Die mystische Erfahrung kann dabei über Visionen oder ekstatische Zustände vermittelt werden, über eine Entrückung des Geistes in ein schwer beschreibbares Jenseits. Gott äußert sich dort jenseits der Sprache der Heiligen Schrift oder des Buchs der Natur. Er spricht nicht in Worten mit Silben und Vokalen, sondern in Worten, die man sehen kann, wie Gregor der Große schreibt. Er spricht in Zeichen und Visionen. Was Gott während der mystischen Vision zeigt und hören lässt, muss anschließend übersetzt werden, um wiederzugeben, was war, was erlebt wurde. Der Visionsbericht wirft die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer Übersetzung innerer Bilder in Worte auf und damit überhaupt die Frage nach der Möglichkeit sprachlicher Objektivierung einer subjektiven Erfahrung. Es ist gewiss kein Zufall, wenn man in diesen Berichten eine Vielzahl sprachlicher Bilder findet, oder lyrische Formen, canciones (Johannes vom Kreuz), genutzt werden, die zum Ort sprachlicher Kreativität werden, mit Ausdrücken und Sätzen, die sich außerhalb der gängigen, ‚normalen‘ Bedeutung bewegen und gerade dadurch im Idealfall die mystische Erkenntnis in sich bergen. Der mystische Bericht wird manchmal auch in eine andere ‚Sprache‘ übersetzt, die diesmal bildlich im eigentlichen Sinn des Wortes zu verstehen ist: Es sind dann Diagramme, Zeichnungen, gemalte Bilder oder Wandmalereien, welche die mystische Erfahrung wiederzugeben versuchen. Der Sammelband geht diesen Aspekten von Beziehungen zwischen mystischer Erfahrung, Sprache und Bild nach, um anhand konkreter Beispiele vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert zu entschlüsseln, wie Autoren und Künstler versucht haben, das Unsichtbare durch das sprachliche Bild im Bericht, durch das poetische Bild in der Lyrik und durch das materielle Bild in der Zeichnung, dem Gemälde oder der Skulptur vor Augen zu stellen. Comment représenter l'invisible ? Parmi ceux qui ont, à travers les âges, répondu à cette question, le mystique a quelque chose de particulier à dire. Celui qui a une connaissance expérimentale et affective de l'Autre – la divinité, le fond de l'âme –, cherche des langages pour dire ce qu'il a vu, éprouvé, écouté durant l'expérience hors-norme qui le transforme corps et âme. L'expérience passe par diverses modalités : la vision, l'extase, le ravissement, l'être comme mort, transporté dans un ailleurs difficilement dicible. Dans tous les cas, Dieu parle au-delà des Écritures et du livre de la nature. Il parle en mots sans syllabe ni voyelle et en mots qui se voient, dira Grégoire le Grand. Il parle en signes et en visions. Ce qu'il montre et fait entendre durant la vision mystique doit ensuite être traduit. Le sujet cherche alors à raconter ce qui fut, ce qu'il vit. Le récit visionnaire pose la question de la possibilité et des limites de la traduction des images intérieures en mots, de toute objectivation langagière de la subjectivité du sujet. Ce n'est pas par hasard qu'on trouve nombre d'images verbales dans ces récits ou que ceux-ci deviennent poèmes, canciones, lieux d'imagination de langues qui s'échappent des significations communes, voire de mots capables de contenir l'intelligence mystique pourvu qu'ils soient figures et non raisonnements, comme dira Jean de la Croix. L'être se raconte et raconte. Et ce qu'il raconte sera parfois traduit dans un autre langage encore qui est cette fois pictural – figures, dessins, tableaux, fresques représentent alors l'expérience mystique. Les pages de ce volume collectif se proposent de considérer cette gamme d'aspects des relations entre expérience mystique, langage et image afin de décoder, par des exemples concrets du Moyen âge au XVIIème siècle, comment les auteurs et artistes ont tenté de montrer l'invisible à travers l'image verbale du récit, l'image poétique de la lyrique, l'image matérielle du dessin, de la peinture, de la sculpture. How to represent the invisible? Among those who have, throughout the ages, answered this question, the mystic has something special to say. He who has an experiential knowledge of the Other - the divinity, the depths of the soul - seeks languages to express what he has seen, felt, listened to during the experience that transforms his body and soul. The experience passes through various modalities: vision, ecstasy, rapture. In all cases, God speaks beyond the Scriptures and the book of nature. He speaks in words without syllables or vowels and in words that can be seen, said Gregory the Great. He speaks in signs and visions. What he shows and makes hear during the mystical vision must then be translated. The subject seeks to recount what he experiences. The visionary narrative raises the question of the possibility and limits of translating inner images into words, of any linguistic objectification of the subject's subjectivity. It is not by chance that we find a number of verbal images in these narratives or that they become poems, canciones, Sometimes, yet another language emerges, this time pictorial - figures, drawings, paintings, frescoes that represents the mystical experience. The pages of this collective volume propose to consider this relationships between mystical experience, language and image in order to decipher, through concrete examples from the Middle Ages to the Seventeenth century, how authors and artists attempted to show the invisible through the verbal image of the narrative, the poetic image of the lyric, and the material image of drawing, painting and sculpture.