Mit einer Kurzgeschichtensammlung des bekannten japanischen Autors Ryonosuke Akutagawa wird mit diesem Band Reihe Shogun fortgesetzt. In der Story "Rashomon" schildert Akutagawa in eindringlicher Weise die Verelendung vieler Samurai zu Ende der Heian-Zeit, als die politische Macht von der Aristokratie auf den Schwertadel überging. Die Erzählung „Drei Fenster“ entstand wenige Wochen vor Akutagawas Freitod im Juli 1927 und war die letzte Erzählung, die zu seinen Lebzeiten erschien. In eindringlichen Bildern und mit melancholischen Untertönen erzählt der Text ganz im Stile des europäischen Naturalismus von menschlichen Abgründen und scheinbar unausweichlichen und durch Veranlagung und Umwelt schicksalhaft vorbestimmten Scheitern, von Entfremdung und Verlorenheit, Die Erzählung „Die Qualen der Hölle“ ist sicherlich das Highlight des Bandes Sie spielt am Hof eines Fürsten: Yoshihide ist ein besonders eigensinniger Maler, der vom Fürsten beauftragt wird, einen Wandschirm mit einer Darstellung der Hölle zu bemalen. Yoshihide kann jedoch nur malen, was er in Realität gesehen hat. „Der Christus von Nanjing“ spielt in einem Freudenviertel der chinesischen Stadt Nanjing und schildert mit hintergründiger Ironie die Geschichte von der wundersamen Heilung einer an Syphilis erkrankten gläubigen christlichen Prostituierten.