Stanislaw Lem gilt als "Exportschlager" der polnischen Literaturszene. Die Werke des bedeutenden literarischen Visionärs wurden in 57 Sprachen übersetzt und mehr als 45 Millionen Mal verkauft, übersetzte Ausgaben seines Werkes können in Buchhandlungen in aller Welt gefunden werden. Auf beiden Uferseiten der Elbe gehört der "dialektische Weise aus Kraków" (Franz Rottensteiner) damit zu den meistgelesenen polnischen Autoren und schlägt damit - in kultureller Hinsicht - eine Bresche in die Mauer der wechselseitigen deutsch-polnischen Nicht-Beachtung. Dennoch liegen bislang nur wenige größere wissenschaftliche Abhandlungen zu Lems Werk vor. Das Hauptgewicht der Rezeption im deutschen Sprachraum bilden Interviews, gefolgt von Feuilletons, Sammelrezensionen und Einzelbesprechungen sowie kurzen Pressenotizen. Mit seinem Essayband möchte Jacek Aleksander Rzeszotnik die Perspektiven auf Lem erweitern. In 14 Beiträgen aus dem Zeitraum von 2005 bis 2017 rekonstruiert der Autor das in der deutschen Öffentlichkeit bestehende Bild von Lem als Schriftsteller und (Wissenschafts-)Philosoph und wirft Schlaglichter auf sein Schaffen. Dabei arbeitet Rzeszotnik die jeweils individuellen "Deutungsdispositionen" der Kritiker und ihren Einfluss auf die Einordnung des Lem'schen Werks heraus.
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