The book gives a broad presentation in laymen's language of the creation and the implementation of the treaty prohibiting nuclear test explosions (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty: CTBT), one of the key guarantors of nuclear non-proliferation. The writers, who personally guided this work for more than 25 years, give a unique insight into the challenging international work to establish a complex technological system with global coverage in a political environment.
Extensive nuclear testing has occurred and this is comprehensively reviewed, as are the arguments in favour of a test ban and efforts to implement one. The Conference on Disarmament in Geneva witnessed unprecedented efforts by scientists from around the world to form a common understanding of how to verify a test ban treaty and develop a prototype global verification system; work that was significant in building confidence at the height of the Cold War. The political negotiations and Treaty itself are briefly analysed, but the main part of the book is devoted to more than a decade of effort by the Preparatory Commission for the CTBT Organization to implement the treaty and its verification system: the most comprehensive verification system ever created, with a global coverage connecting more than 300 monitoring stations and an intrusive on-site inspection regime.
The first, most promising test results are also presented. An essential element of the book is its assessment of the experience gained through many years of political, managerial and technical activity. Such lessons, if well learned, can benefit the negotiations of future international treaties where verification is crucial, such as in arms control, disarmament or the environment.
Audience: This book will be of interest to professionals in political, diplomatic and military areas, and to politicians and their staffs. Scientists and graduate students in political science and researchers at institutions in security related fields and at NGOs will find valuable information in this book.
Extensive nuclear testing has occurred and this is comprehensively reviewed, as are the arguments in favour of a test ban and efforts to implement one. The Conference on Disarmament in Geneva witnessed unprecedented efforts by scientists from around the world to form a common understanding of how to verify a test ban treaty and develop a prototype global verification system; work that was significant in building confidence at the height of the Cold War. The political negotiations and Treaty itself are briefly analysed, but the main part of the book is devoted to more than a decade of effort by the Preparatory Commission for the CTBT Organization to implement the treaty and its verification system: the most comprehensive verification system ever created, with a global coverage connecting more than 300 monitoring stations and an intrusive on-site inspection regime.
The first, most promising test results are also presented. An essential element of the book is its assessment of the experience gained through many years of political, managerial and technical activity. Such lessons, if well learned, can benefit the negotiations of future international treaties where verification is crucial, such as in arms control, disarmament or the environment.
Audience: This book will be of interest to professionals in political, diplomatic and military areas, and to politicians and their staffs. Scientists and graduate students in political science and researchers at institutions in security related fields and at NGOs will find valuable information in this book.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.02.2010Wesentliche Mängel
Testverbot für Kernwaffen
Der Band über die Genese des Vertrags für ein umfassendes Verbot von Nuklearversuchen bietet einen einzigartigen Einblick in die Arbeit und technischen Fragen zur Vorbereitung und Schaffung dieses Rahmenvertrags im Jahr 1996. Bis zu dessen Annahme wurden in 51 Jahren seit der ersten nuklearen Testexplosion weltweit über 2000 Nuklearexplosionen registriert. Die Autoren, die zum Teil selbst der seit 1997 tätigen Vorbereitungskommission in Wien angehören, welche damit beauftragt ist, ein weltweites Kontrollnetz aufzubauen, bis die gleichnamige "Internationale Vertragsorganisation" mit Inkrafttreten des Kernwaffenteststopp-Abkommens (CTBT) aktiv wird, stellen Aufgaben und Instrumente des komplexen Überwachungssystems dar.
Das Verbot von Testexplosionen soll die Verbreitung und qualitative Verbesserung von Kernwaffen sowie die Entwicklung neuer Kernwaffen verhindern und bildet somit eine zentrale Säule des internationalen nuklearen Nichtverbreitungsregimes, welches 1968 mit der Unterzeichnung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen begründet wurde. Der Vertrag enthält anspruchsvolle Prüfungsbestimmungen, die mit Hilfe eines aus mehr als 300 Messstationen bestehenden Überwachungssystems durchgeführt werden. Rund 80 Prozent der Stationen wurden bis 2008 auf der ganzen Welt installiert; sie sammeln Daten und übermitteln diese in Echtzeit dem Internationalen Datenzentrum der Vorbereitenden Kommission in Wien. Rund 170 seismische, 60 Infraschall- und 11 hydroakustische Überwachungsstationen registrieren die von einer potentiellen Nuklearexplosion verursachten seismischen und akustischen Wellen.
Weitere 80 radionuklide Überwachungsstationen, unterstützt von 16 Radionuklid-Laboratorien, untersuchen Luftproben auf das Vorkommen von radioaktiven Substanzen. Damit ist dieses erste weltweite Überwachungssystem nicht nur in der Lage, Signale möglicher heimlicher Nuklearexplosionen aufzuspüren, sondern es kann auch Signale verschiedener anderer Ereignisse natürlichen Ursprungs (Erd- und Meeresbeben, vulkanische Aktivitäten, Lawinen, Meteoriten) registrieren. Die gesammelten Daten werden von Wien aus an die Signatarstaaten verteilt, denen jedoch die endgültige Interpretation eines Ereignisses obliegt. Alle fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen haben den Vertrag zwar mittlerweile unterzeichnet; zum Inkrafttreten des Vertrags bedarf es aber noch der Ratifizierung durch China, Nordkorea, Ägypten, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Pakistan und die Vereinigten Staaten. Dabei ist es eine Ironie, dass Indien, welches den Vertrag zunächst gefordert hatte, und die Vereinigten Staaten von Amerika, welche eine führende Rolle während der Verhandlungen spielten, sich bislang beharrlich gegen eine Ratifizierung sperren. Auch aus diesem Grund und vor dem Hintergrund der technischen Fortschritte durch das Überwachungssystem haben sich im Januar 2007 und im Januar 2008 die ehemaligen Außenminister Henry Kissinger und George Shultz, der ehemalige amerikanische Verteidigungsminister William Perry und der ehemalige Vorsitzende des Rüstungsausschusses im Senat, Sam Nunn, nicht nur für die Ratifizierung des CTBT durch die Schlüsselstaaten ausgesprochen. In ihrem Artikel "Eine Welt frei von Kernwaffen" im "Wall Street Journal" forderten sie darüber hinaus einen weltweiten Abbau dieser Waffen als nächsten Schritt.
Voraussetzung dafür ist nach Ansicht der Autoren die Beseitigung wesentlicher Mängel des Regimes. So kann das Provisorische Technische Sekretariat (PTS) der Vorbereitungskommission zwar mögliche Vor-Ort-Untersuchungen vorbereiten, um nach Inkrafttreten des Vertrags bei Verdacht auf eine Vertragsverletzung Inspektionen durchzuführen. Es kann aber nicht selbst über Vertragsverletzungen entscheiden, sondern ist beauftragt, den Mitgliedstaaten alle Daten und Auswertungen zur Beurteilung eventueller Vertragsverstöße zur Verfügung zu stellen. Erst wenn diese der Auffassung sind, dass eine Vertragsverletzung vorliegt, können sie geeignete Maßnahmen empfehlen und diese an die Vereinten Nationen weiterleiten. Der Druck auf diese Staaten wird nach Ansicht der Verfasser aber so oder so zunehmen, da die technischen Fortschritte seit der Verabschiedung des CTBT im Jahr 1996 es erlauben, wichtige Entwicklungen in Bezug auf die Produktion, Lagerung und Tests von Kernwaffen heute ebenso frühzeitig zu erkennen und zu identifizieren wie die Quelle des Materials oder des nuklearen Geräts. Ganz abgesehen davon, sind sie der Ansicht, dass das Verbot von Atomtests und die damit verbundene eventuell abnehmende Zahl von Atomwaffen auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Nuklearwaffen und technisches Gerät in die Hände von Terroristen fallen.
STEFAN FRÖHLICH
Ola Dahlman/Svein Mykkeltveit/ Hein Haak: Nuclear Test Ban. Converting Political Visions to Reality. Springer Verlag, Heidelberg 2009. 250 S., 64,15 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Testverbot für Kernwaffen
Der Band über die Genese des Vertrags für ein umfassendes Verbot von Nuklearversuchen bietet einen einzigartigen Einblick in die Arbeit und technischen Fragen zur Vorbereitung und Schaffung dieses Rahmenvertrags im Jahr 1996. Bis zu dessen Annahme wurden in 51 Jahren seit der ersten nuklearen Testexplosion weltweit über 2000 Nuklearexplosionen registriert. Die Autoren, die zum Teil selbst der seit 1997 tätigen Vorbereitungskommission in Wien angehören, welche damit beauftragt ist, ein weltweites Kontrollnetz aufzubauen, bis die gleichnamige "Internationale Vertragsorganisation" mit Inkrafttreten des Kernwaffenteststopp-Abkommens (CTBT) aktiv wird, stellen Aufgaben und Instrumente des komplexen Überwachungssystems dar.
Das Verbot von Testexplosionen soll die Verbreitung und qualitative Verbesserung von Kernwaffen sowie die Entwicklung neuer Kernwaffen verhindern und bildet somit eine zentrale Säule des internationalen nuklearen Nichtverbreitungsregimes, welches 1968 mit der Unterzeichnung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen begründet wurde. Der Vertrag enthält anspruchsvolle Prüfungsbestimmungen, die mit Hilfe eines aus mehr als 300 Messstationen bestehenden Überwachungssystems durchgeführt werden. Rund 80 Prozent der Stationen wurden bis 2008 auf der ganzen Welt installiert; sie sammeln Daten und übermitteln diese in Echtzeit dem Internationalen Datenzentrum der Vorbereitenden Kommission in Wien. Rund 170 seismische, 60 Infraschall- und 11 hydroakustische Überwachungsstationen registrieren die von einer potentiellen Nuklearexplosion verursachten seismischen und akustischen Wellen.
Weitere 80 radionuklide Überwachungsstationen, unterstützt von 16 Radionuklid-Laboratorien, untersuchen Luftproben auf das Vorkommen von radioaktiven Substanzen. Damit ist dieses erste weltweite Überwachungssystem nicht nur in der Lage, Signale möglicher heimlicher Nuklearexplosionen aufzuspüren, sondern es kann auch Signale verschiedener anderer Ereignisse natürlichen Ursprungs (Erd- und Meeresbeben, vulkanische Aktivitäten, Lawinen, Meteoriten) registrieren. Die gesammelten Daten werden von Wien aus an die Signatarstaaten verteilt, denen jedoch die endgültige Interpretation eines Ereignisses obliegt. Alle fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen haben den Vertrag zwar mittlerweile unterzeichnet; zum Inkrafttreten des Vertrags bedarf es aber noch der Ratifizierung durch China, Nordkorea, Ägypten, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Pakistan und die Vereinigten Staaten. Dabei ist es eine Ironie, dass Indien, welches den Vertrag zunächst gefordert hatte, und die Vereinigten Staaten von Amerika, welche eine führende Rolle während der Verhandlungen spielten, sich bislang beharrlich gegen eine Ratifizierung sperren. Auch aus diesem Grund und vor dem Hintergrund der technischen Fortschritte durch das Überwachungssystem haben sich im Januar 2007 und im Januar 2008 die ehemaligen Außenminister Henry Kissinger und George Shultz, der ehemalige amerikanische Verteidigungsminister William Perry und der ehemalige Vorsitzende des Rüstungsausschusses im Senat, Sam Nunn, nicht nur für die Ratifizierung des CTBT durch die Schlüsselstaaten ausgesprochen. In ihrem Artikel "Eine Welt frei von Kernwaffen" im "Wall Street Journal" forderten sie darüber hinaus einen weltweiten Abbau dieser Waffen als nächsten Schritt.
Voraussetzung dafür ist nach Ansicht der Autoren die Beseitigung wesentlicher Mängel des Regimes. So kann das Provisorische Technische Sekretariat (PTS) der Vorbereitungskommission zwar mögliche Vor-Ort-Untersuchungen vorbereiten, um nach Inkrafttreten des Vertrags bei Verdacht auf eine Vertragsverletzung Inspektionen durchzuführen. Es kann aber nicht selbst über Vertragsverletzungen entscheiden, sondern ist beauftragt, den Mitgliedstaaten alle Daten und Auswertungen zur Beurteilung eventueller Vertragsverstöße zur Verfügung zu stellen. Erst wenn diese der Auffassung sind, dass eine Vertragsverletzung vorliegt, können sie geeignete Maßnahmen empfehlen und diese an die Vereinten Nationen weiterleiten. Der Druck auf diese Staaten wird nach Ansicht der Verfasser aber so oder so zunehmen, da die technischen Fortschritte seit der Verabschiedung des CTBT im Jahr 1996 es erlauben, wichtige Entwicklungen in Bezug auf die Produktion, Lagerung und Tests von Kernwaffen heute ebenso frühzeitig zu erkennen und zu identifizieren wie die Quelle des Materials oder des nuklearen Geräts. Ganz abgesehen davon, sind sie der Ansicht, dass das Verbot von Atomtests und die damit verbundene eventuell abnehmende Zahl von Atomwaffen auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Nuklearwaffen und technisches Gerät in die Hände von Terroristen fallen.
STEFAN FRÖHLICH
Ola Dahlman/Svein Mykkeltveit/ Hein Haak: Nuclear Test Ban. Converting Political Visions to Reality. Springer Verlag, Heidelberg 2009. 250 S., 64,15 [Euro].
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From the reviews: "Drawing from their experience, the authors provide a well-structured and comprehensive view of the CTBT, from the construction of nuclear devices to the promising first results of the monitoring system of the treaty. In an impeccable edition, the chapters are clearly divided into subsections, and numerous illustrations are used to clarify the arguments in the text." G. Suarez, EOS Newsletter, Vol. 91, No. 21, p. 193 "The book focuses on the Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty and the CTBT Organization (CTBTO) that runs the International Monitoring System (IMS) and the International Data Centre (IDC). The authors are experienced researchers with outstanding experience in seismic monitoring and who have helped to create what is now CTBTO. ... seems very important to scientists dealing with seismic- or hydroacoustic, infrasound and radionuclide monitoring ... ." (Pawel Wiejacz, Pure and Applied Geophysics, Vol. 167, 2010)