Die vorliegende Arbeit schildert die mit dem Tod von Angehörigen der Herrscherfamilie in Zusammenhang stehenden Auswirkungen auf das Leben am Wiener Hof in den Jahren 1740 bis 1780 sowie die damit verbundenen organisatorischen Maßnahmen und das dabei zur Anwendung gekommene Hofzeremoniell. Nach Möglichkeit wurden auch die Beweggründe, die zu bestimmten zeremoniellen Handlungen führten, aufgezeigt und Hintergrundinformationen geboten. Als Hauptquellen dienten Zeremonialprotokolle und Akten des Obersthofmeisteramtes sowie das Wienerische Diarium beziehungsweise die Wiener Zeitung. Die Auswertung der Quellen ergab, dass der Verstorbene im Zentrum der Begräbnis- und der Trauerfeierlichkeiten stand - durch sie wurde dessen Rang und die Hochachtung, welche das Herrscherhaus für ihn empfand, ein letztes Mal öffentlich und augenfällig dargestellt; sie ließen aber auch die gesellschaftliche Stellung aller daran Teilnehmenden erkennen. Weiters ist die Hoftrauer nicht nur als ein wegen seiner Wirkung nach außen wichtiger Zeremonialzweig, sondern auch als volkswirtschaftlich bedeutsam erkennbar.