Die theologische Vernachlässigung von Scham ist der Anlass, eine Denk- und Sprachgestalt zu suchen, die diesem Desiderat begegnet. Ein erlösungstheologisch kohärentes Narrativ wird in einem Suchprozess angestrebt, sodass dem Bemühen um Erfahrungs- und Erlebensnähe heutiger theologischer Theoriebildung entsprochen wird. Scham, Erlösung und Beziehung sind die Phänomene, die philosopohisch, therapeutisch und theologisch untersucht werden. Therapeutisch arbeitende Theologie strebt annähernd erlösende, heilend-heilsame Schritte an, die erfahrungshermeneutisch der schambedingten Vulnerabilität menschlichen Seins »diesseits« zuarbeiten. Die schambedingte Verwiesenheit auf den Anderen lässt die intersubjektiven Einsichten heutiger Psychoanalyse als hilfreiches Instrument nutzen, um der Scham - gerade auch in destruktiver, menschengemachter Gestalt - Gesicht und Namen zu geben.
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