In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt der russische Linguist und Deklamationsforscher Sergej Ignat'evic Bernstejn die Theorie der klingenden künstlerischen Sprache. Seine Forschungsgegenstände reichen von Dichterdeklamationen über den Vortrag von deutschsprachigen Schauspielern und Rezitatoren - vor allem von Alexander Moissi und Ludwig Wüllner - bis zur Erforschung der politisch-agitatorischen Rede. Die vor kurzem entdeckten handschriftlichen Arbeiten Bernstejns und seiner Mitarbeiter gingen in diesen Sammelband ein. Sie erhellen ein Kapitel in der Geschichte der Intermedialität von geschriebenem und gesprochenem Wort in der historischen Phase zwischen russischer Avantgarde und formalistischer Theorie.