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Bremen verfügt über zahlreiche Denkmäler: bekannte und weniger bekannte. Manche dienen der Stadtverschönerung, andere sollen ehrwürdige Traditionen aus alter Zeit bewahren oder sind vermeintlichen "Heldentaten" gewidmet. Wieder andere erinnern an bedeutende Persönlichkeiten und ihre Verdienste. Monumentales steht neben Erhabenem, Filigranem, Abstraktem und Vergessenem. Manches, durch Krieg, Gewalt und "Bubenhand" zerstört, bietet sich inzwischen als Rekonstruktion dar. Niemand kennt sie alle oder weiß ihre Namen. Denkmäler beanspruchen dauerhafte Geltung. Jedenfalls liegt das im Interesse…mehr

Produktbeschreibung
Bremen verfügt über zahlreiche Denkmäler: bekannte und weniger bekannte. Manche dienen der Stadtverschönerung, andere sollen ehrwürdige Traditionen aus alter Zeit bewahren oder sind vermeintlichen "Heldentaten" gewidmet. Wieder andere erinnern an bedeutende Persönlichkeiten und ihre Verdienste. Monumentales steht neben Erhabenem, Filigranem, Abstraktem und Vergessenem.
Manches, durch Krieg, Gewalt und "Bubenhand" zerstört, bietet sich inzwischen als Rekonstruktion dar. Niemand kennt sie alle oder weiß ihre Namen.
Denkmäler beanspruchen dauerhafte Geltung. Jedenfalls liegt das im Interesse ihrer Stifter und Urheber. Spätere Generationen entwickeln jedoch ihr eigenes Verständnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nicht selten, dass dabei Erinnerungswertes auf der Strecke bleibt, aus einem Gedenkstein ein wirkliches "Mahnmal" wird.
In welcher Vielfalt sich "Geschichte im öffentlichen Raum" der Hansestadt präsentiert,
ist nun dem von Wiltrud Drechsel im Donat Verlag herausgegebenen Band über "Denkmäler in Bremen zwischen 1435 und 2001" zu entnehmen. An die vierzig Mementos werden vorgestellt und laden zu Erkundungen in Bremens Denkmalwelt ein. "Abenteuer Geschichte" oder "Ausflug in die Vergangenheit" könnte man es auch nennen. Ausführliche Beiträgestellen den Kentaurenbrunnen am Leibnizplatz, den umgestürzten Gedenkstein der "Helden" von Langemarck und der nach ihnen benannten Straße, den Turmbläserbrunnen am St. Petri-Dom, das "Ehrenmal" auf der Altmannshöhe, die Holocaust-Mahnmale sowie das vergangene Chile-Wandbild an der Universität vor.
Facettenreich in seiner Auswahl, hebt das Buch die bleibende Aktualität der Denkmäler hervor, führt Erhaltens- und Erinnernswertes vor Augen oder setzt sich kritisch von "belastendem Erbe" ab. Manch Erstaunliches über Lebensformen, Gewohnheiten, Sitten, Volksbräuche und Ehrfurchtsvolles wird dabei zu Tage gefördert. Die in Bronze gegossenen Spielleute auf dem Turmbläserbrunnen haben z. B. nur wenig mit dem Bremer Dom zu tun, vermochte sich doch ihre Tradition hier nicht zu entfalten. Dennoch war der Brauch für das stadtbremische Musikleben über Jahrhunderte hinweg von großer Bedeutung. So stellt das Buch nicht nur eine Bereicherung dar, indem es Geschichte vor dem Hintergrund "Denkmalskultur" vergegenwärtigt. Es regt auch zum Nachdenken darüber an, welchen Traditionen sich eine Stadt wie Bremen künftig verpflichtet fühlen will. Warum das "Turmblasen" nicht wieder aufleben lassen, damit das Musikleben fördern und zugleich an die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft und die von der NS-Herrschaft erinnern?
So ist das Buch auch ein Plädoyer dafür, "Denkmäler" nicht als ein Relikt der Vergangenheit zu betrachten, sondern ihnen eine zukunftsträchtige Perspektive zu geben, die Eigenständigkeit, Gerechtigkeitsempfinden, Freiheitsliebe und bremischen Gemeinsinn miteinander verbindet.