Das Advanced Management Program (AMP) der amerikanischen Eliteuniversität Harvard ist nicht nur das älteste, sondern auch das anspruchsvollste, umfangreichste und weltweit führende Managementprogramm für oberste Führungskräfte. Unternehmen, Regierungen, Verbände und andere bedeutende Organisationen lassen dort ihre besten Leute in allen zentralen Bereichen des Managements ausbilden.
Winfried A. Adam, selbst Teilnehmer des Programms, hat in diesem Buch die Themen und Erkenntnisse aus dieser "Führungsschmiede" prägnant, umfassend und verständlich dargestellt und auf europäische Leser zugeschnitten. Die Ausbildungsinhalte umfassen nicht nur sämtliche zentralen grundlegenden und aktuellen Bereiche des Managements, sondern definieren auch die zukünftigen Anforderungen an wirksame und ethisch fundierte Führung im 21. Jahrhundert.
"Der Harvard Faktor" ist ein Buch für Menschen, die sich für die gegenwärtigen dramatischen Veränderungen unserer Gesellschaften und die Herausforderungen derZukunft interessieren. Es ist für Menschen gedacht, die diese radikalen Umbrüche als Chance zur Erneuerung begreifen und rechtzeitig auch für ihr eigenes Leben die Weichen richtig stellen wollen. Das Buch vermittelt durch seine klare Struktur und Sprache die wesentlichen Erkenntnisse der führenden Wirtschafts- und Managementschmiede der Welt, aus denen die Leser wichtige und entscheidende Schlussfolgerungen für die eigene Lebensplanung und Weiterentwicklung ziehen können.
Winfried A. Adam, selbst Teilnehmer des Programms, hat in diesem Buch die Themen und Erkenntnisse aus dieser "Führungsschmiede" prägnant, umfassend und verständlich dargestellt und auf europäische Leser zugeschnitten. Die Ausbildungsinhalte umfassen nicht nur sämtliche zentralen grundlegenden und aktuellen Bereiche des Managements, sondern definieren auch die zukünftigen Anforderungen an wirksame und ethisch fundierte Führung im 21. Jahrhundert.
"Der Harvard Faktor" ist ein Buch für Menschen, die sich für die gegenwärtigen dramatischen Veränderungen unserer Gesellschaften und die Herausforderungen derZukunft interessieren. Es ist für Menschen gedacht, die diese radikalen Umbrüche als Chance zur Erneuerung begreifen und rechtzeitig auch für ihr eigenes Leben die Weichen richtig stellen wollen. Das Buch vermittelt durch seine klare Struktur und Sprache die wesentlichen Erkenntnisse der führenden Wirtschafts- und Managementschmiede der Welt, aus denen die Leser wichtige und entscheidende Schlussfolgerungen für die eigene Lebensplanung und Weiterentwicklung ziehen können.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.10.2004Schablonen aus Harvard
Winfried Adam präsentiert ein Angebot zur raschen Komplexitätsreduktion in der Unternehmensführung
Winfried Adam: Der Harvard Faktor. Das Wissen der Besten. Verlag Signum, München 2004, 256 Seiten, 22,90 Euro.
Das gesamte betriebswirtschaftliche Wissen ist im Grunde nichts anderes als ein üppiges Angebot zur Komplexitätsreduktion. Wenn ein Konzept sein Versprechen nicht einlöst, kann man jederzeit auf ein anderes umsteigen. "Opportunismus wird in der Betriebswirtschaft zum System", schrieb einmal der Soziologe Dirk Baecker von der privaten Universität Witten/Herdecke. Die Business Schools sind hier konsequent. Sie legen sich von vornherein auf bestimmte Vereinfachungen fest. So gibt es dann das "5-C-Modell" für die "Customer needs", das "6-M-Modell", um aus einer "Mission" auch "Money" zu machen, das "7-S-Modell" für die ideale Organisation und so weiter. Diese Methode hat ihre Anhänger - schließlich wird sie geschickt verwoben mit Auftritten bekannter Großmeister des Managements und verpackt in Tausende Seiten Fallstudien, die nur mit Härte gegen sich selbst zu bewältigen sind.
Winfried Adam weiß davon zu erzählen. Er hat sich das neunwöchige Advanced Management Program (AMP) an der Harvard Business School gegönnt. Noch glühend aus der "führenden Kaderschmiede der Welt" kommend, versucht er, das dort aufgesaugte "Wissen der Besten", den "Harvard-Faktor", an die Daheimgebliebenen weiterzugeben. Und er hat auch gleich eine gute Nachricht mitgebracht für alle Karrierehungrigen, denen es zu langsam aufwärtsgeht: "Das AMP ersetzt mindestens zehn Jahre eigene Führungserfahrung." Solcherart erwartungsfreudig gestimmt, taucht der Leser auf 140 Seiten in acht Kapitel Managementwissen ein. Zu Beginn erfährt er, wie Ideen zu verwirklichen sind. Hier begegnet er auch einer alten Bekannten aus den neunziger Jahren, der "lernenden Organisation". Adam stellt dazu fünf Fragen, zum Beispiel "Hat die Organisation eine klar definierte Lernagenda?" oder "Vermeidet die Organisation die Wiederholung von Fehlern?" Kaum ein Manager wird alle Fragen mit einem eindeutigen Ja beantworten können. Des Autors Ratschlag für diesen Fall: "Beginnen Sie schnellstmöglich mit dem Aufbau der lernenden Organisation." Ja, wie denn, fragt man sich.
Im zweiten Kapitel zum Finanzmanagement wird unter anderem "Cash is King" propagiert, für das mysteriös bleibende "Value Based Management" geworben und die Handhabung des "Economic Added Value" (EVA) angerissen. Ungestillt neugierige Leser werden wohl oder übel auf weiterführende Literatur zurückgreifen müssen. Zum umstrittenen "Shareholder-Value"-Prinzip hat man in Harvard eine klare Position: Management ist zur mikroökonomischen Wertmaximierung verpflichtet, alles andere ist Sache der Politik. Das Thema des dritten Kapitels - Strategie - wird ziemlich lieblos behandelt. So wie die Beratungsunternehmen, welche die verwirrende Vielfalt an Instrumenten nur dazu nutzten, sich "die Taschen zu füllen". Am ehesten haftenbleiben die deutlichen Worte über "Reengineering", das sich in vielen Fällen als eines der größten Desaster der Wirtschaft herausgestellt habe. Anhand von neun Kurzporträts von Unternehmen wie Apple, Crown, Cork & Seal, Wal-Mart und Walt Disney kommt Adam zu dem Schluß, daß es die eine erfolgversprechende Strategie wohl nicht gibt.
Das vierte Kapitel über IT und interne Kontrollsysteme enthält überraschende philosophische Einsprengsel. "Eine als komplex wahrgenommene Welt erfordert nicht zwingend komplexe Antworten in Form komplexer Systeme", heißt es hier. Oder: "Eine Zwillingsschwester der Einfachheit ist die wahrgenommene Fairness." Das ist Denksport, den man hier nicht erwartet hätte. Im anschließenden Kapitel zur optimalen Organisationsform wird das von der Harvard Business School favorisierte "7-S-Modell" beschrieben. Es zeigt sich, wie sehr komprimierte Management-Programme ihre Teilnehmer mit einer offensichtlichen Ungeduld entlassen. Alles muß rasch gehen. So auch bei den sieben Erfolgsfaktoren, die im Zweifelsfall "schnellstmöglichst" geändert und selbstverständlich einheitlich ausgerichtet werden müssen. Das ist wohl eine Illusion - wenn man bedenkt, daß zu diesen Faktoren die Unternehmenswerte, die Kultur, das Personal und die Fähigkeiten ("Skills") gehören.
Im Marketingkapitel wird deutlich, wie wenig die Propheten im eigenen Lande gelten. Was hier als das "Wissen der Besten" preisgegeben wird - Individualmarketing, Relationship Management, Produktpositionierung und so weiter -, gehört längst zum Mindestangebot deutscher Marketing-Lehrstühle. Da im AMP vor allem Führungspersönlichkeiten ("Leaders") ausgebildet werden sollen, wird der Reigen der acht Kapitel mit der "Bedeutung von Führung, Werten und Verantwortung" abgeschlossen. Spätestens jetzt avancieren die Worte "Vision" und "visionär" zu den am häufigst verwendeten des Buches. Es gibt sogar eine "Visionshierarchie". Und was zeichnet nun "gute Führer" aus? Sie sind unter anderem ehrlich und lebenslustig, verabscheuen Pessimismus, Angst, Verärgerung und Zynismus. Ob das auf die deutsche Tristesse gemünzt ist?
HEINZ K. STAHL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Winfried Adam präsentiert ein Angebot zur raschen Komplexitätsreduktion in der Unternehmensführung
Winfried Adam: Der Harvard Faktor. Das Wissen der Besten. Verlag Signum, München 2004, 256 Seiten, 22,90 Euro.
Das gesamte betriebswirtschaftliche Wissen ist im Grunde nichts anderes als ein üppiges Angebot zur Komplexitätsreduktion. Wenn ein Konzept sein Versprechen nicht einlöst, kann man jederzeit auf ein anderes umsteigen. "Opportunismus wird in der Betriebswirtschaft zum System", schrieb einmal der Soziologe Dirk Baecker von der privaten Universität Witten/Herdecke. Die Business Schools sind hier konsequent. Sie legen sich von vornherein auf bestimmte Vereinfachungen fest. So gibt es dann das "5-C-Modell" für die "Customer needs", das "6-M-Modell", um aus einer "Mission" auch "Money" zu machen, das "7-S-Modell" für die ideale Organisation und so weiter. Diese Methode hat ihre Anhänger - schließlich wird sie geschickt verwoben mit Auftritten bekannter Großmeister des Managements und verpackt in Tausende Seiten Fallstudien, die nur mit Härte gegen sich selbst zu bewältigen sind.
Winfried Adam weiß davon zu erzählen. Er hat sich das neunwöchige Advanced Management Program (AMP) an der Harvard Business School gegönnt. Noch glühend aus der "führenden Kaderschmiede der Welt" kommend, versucht er, das dort aufgesaugte "Wissen der Besten", den "Harvard-Faktor", an die Daheimgebliebenen weiterzugeben. Und er hat auch gleich eine gute Nachricht mitgebracht für alle Karrierehungrigen, denen es zu langsam aufwärtsgeht: "Das AMP ersetzt mindestens zehn Jahre eigene Führungserfahrung." Solcherart erwartungsfreudig gestimmt, taucht der Leser auf 140 Seiten in acht Kapitel Managementwissen ein. Zu Beginn erfährt er, wie Ideen zu verwirklichen sind. Hier begegnet er auch einer alten Bekannten aus den neunziger Jahren, der "lernenden Organisation". Adam stellt dazu fünf Fragen, zum Beispiel "Hat die Organisation eine klar definierte Lernagenda?" oder "Vermeidet die Organisation die Wiederholung von Fehlern?" Kaum ein Manager wird alle Fragen mit einem eindeutigen Ja beantworten können. Des Autors Ratschlag für diesen Fall: "Beginnen Sie schnellstmöglich mit dem Aufbau der lernenden Organisation." Ja, wie denn, fragt man sich.
Im zweiten Kapitel zum Finanzmanagement wird unter anderem "Cash is King" propagiert, für das mysteriös bleibende "Value Based Management" geworben und die Handhabung des "Economic Added Value" (EVA) angerissen. Ungestillt neugierige Leser werden wohl oder übel auf weiterführende Literatur zurückgreifen müssen. Zum umstrittenen "Shareholder-Value"-Prinzip hat man in Harvard eine klare Position: Management ist zur mikroökonomischen Wertmaximierung verpflichtet, alles andere ist Sache der Politik. Das Thema des dritten Kapitels - Strategie - wird ziemlich lieblos behandelt. So wie die Beratungsunternehmen, welche die verwirrende Vielfalt an Instrumenten nur dazu nutzten, sich "die Taschen zu füllen". Am ehesten haftenbleiben die deutlichen Worte über "Reengineering", das sich in vielen Fällen als eines der größten Desaster der Wirtschaft herausgestellt habe. Anhand von neun Kurzporträts von Unternehmen wie Apple, Crown, Cork & Seal, Wal-Mart und Walt Disney kommt Adam zu dem Schluß, daß es die eine erfolgversprechende Strategie wohl nicht gibt.
Das vierte Kapitel über IT und interne Kontrollsysteme enthält überraschende philosophische Einsprengsel. "Eine als komplex wahrgenommene Welt erfordert nicht zwingend komplexe Antworten in Form komplexer Systeme", heißt es hier. Oder: "Eine Zwillingsschwester der Einfachheit ist die wahrgenommene Fairness." Das ist Denksport, den man hier nicht erwartet hätte. Im anschließenden Kapitel zur optimalen Organisationsform wird das von der Harvard Business School favorisierte "7-S-Modell" beschrieben. Es zeigt sich, wie sehr komprimierte Management-Programme ihre Teilnehmer mit einer offensichtlichen Ungeduld entlassen. Alles muß rasch gehen. So auch bei den sieben Erfolgsfaktoren, die im Zweifelsfall "schnellstmöglichst" geändert und selbstverständlich einheitlich ausgerichtet werden müssen. Das ist wohl eine Illusion - wenn man bedenkt, daß zu diesen Faktoren die Unternehmenswerte, die Kultur, das Personal und die Fähigkeiten ("Skills") gehören.
Im Marketingkapitel wird deutlich, wie wenig die Propheten im eigenen Lande gelten. Was hier als das "Wissen der Besten" preisgegeben wird - Individualmarketing, Relationship Management, Produktpositionierung und so weiter -, gehört längst zum Mindestangebot deutscher Marketing-Lehrstühle. Da im AMP vor allem Führungspersönlichkeiten ("Leaders") ausgebildet werden sollen, wird der Reigen der acht Kapitel mit der "Bedeutung von Führung, Werten und Verantwortung" abgeschlossen. Spätestens jetzt avancieren die Worte "Vision" und "visionär" zu den am häufigst verwendeten des Buches. Es gibt sogar eine "Visionshierarchie". Und was zeichnet nun "gute Führer" aus? Sie sind unter anderem ehrlich und lebenslustig, verabscheuen Pessimismus, Angst, Verärgerung und Zynismus. Ob das auf die deutsche Tristesse gemünzt ist?
HEINZ K. STAHL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Heinz K. Stahl nimmt Kapitel für Kapitel von Winfried Adams Management-Leitfaden "Der Harvard Faktor" unter die Lupe, das im Untertitel als "Wissen der Besten" angepriesen wird. Adam hat das neunwöchige "Management Program" an der "Harvard Business School" besucht und versucht nun, sein dort gewonnenes Wissen unter die deutschen Leser zu bringen, informiert der Rezensent. Durchaus "erwartungsfreudig" macht sich Stahl an die Lektüre, doch manches bleibt für ihn unbefriedigend. So propagiert der Autor beispielsweise die "lernende Organisation" für ein Unternehmen, schafft es aber offensichtlich nicht, dem Leser auch begreiflich zu machen, wie dieses Konzept umzusetzen ist. Auch das im zweiten Kapitel angepriesene "Value Based Management" bleibt für Stahl "mysteriös" und am Kapitel, das sich mit "Strategie" befasst, kritisiert er die "lieblose" Behandlung des Themas. Was der Autor im Abschnitt über Marketing gar als "Wissen der Besten" zu verkaufen sucht, zählt hierzulande "längst zum Mindestangebot deutscher Marketing-Lehrstühle", so der unzufriedene Rezensent, der insgesamt nicht recht überzeugt von diesem Buch wirkt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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