Anton Tschechow gilt als einer der wichtigsten Dramatiker der Moderne. In ihren Erinnerungen erzählen die Gründer des Moskauer Künstlerischen Theaters, Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko, von der gemeinsamen Arbet mit dem Dramatiker. Sie vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Person Tschechows, seinen Mißerfolgen und Erfolgen und der Entwicklung seiner Theaterästhetik.Nemirowitsch-Dantschenko schildert,w ie eine neuartige Theaterprogrammatik und Veränderungen des Schaffensprozesses den Bühnenerfog der späten Tschechow-Dramen ermöglichten. Stanislawski beshreibt mit humorvollem Scharfblick das alltägliche Verhalten des Dramatikers vor und wärhend der Aufführungen, auf Proben, bei Gastspielen und Zwischenfällen und seine Lebensfreude überhaupt.Mit diesem Buch liegen diese Erinnerungen an das Leben und die Person Tschechows erstmals ins Deutsche übersetzt vor.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.02.2012Höhenflug der Möwe
Kaum ein Autor kommt bei uns so oft auf die Bühne wie Tschechow. Seine von Langeweile und der Sehnsucht nach einem neuen, anderen Leben getriebenen Figuren sind uns auch nach hundert Jahren seelenverwandt und nah. Eine klug editierte Ausgabe von Dieter Hoffmeier dokumentiert in Erinnerungen der beiden Gründer des Moskauer Künstlerischen Theaters Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko, wie aus dem talentierten Prosaautor der gefeierte Dramatiker und Begründer des modernen Theaters Anton Tschechow wurde. Der Erfolg stellte sich nicht von selbst ein und lange haderte Tschechow, dessen "Möwe" in Sankt Petersburg durchfiel, mit dem Stückeschreiben. Der Konflikt bestand zwischen einer theatralischen Bühnenkunst, hinter der man das Leben nicht mehr erkannte, und dem Tschechowschen Leben auf der Bühne, das man nicht als Kunst begriff. Daneben gewähren Erinnerungen Einblick in die intellektuelle Szene der russischen Gründerjahre um 1900 und zeigen den Arzt und Künstler aus ungekannter Perspektive. (Wladimir I. Nemirowitsch-Dantschenko / Konstantin S. Stanislawski: "Tschechow oder die Geburt des Modernen Theaters". Hrsg und aus dem Russischen von Dieter Hoffmeier. Alexander Verlag Berlin, Köln 2011. 360 S., geb., 24, 90 [Euro].) sber
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kaum ein Autor kommt bei uns so oft auf die Bühne wie Tschechow. Seine von Langeweile und der Sehnsucht nach einem neuen, anderen Leben getriebenen Figuren sind uns auch nach hundert Jahren seelenverwandt und nah. Eine klug editierte Ausgabe von Dieter Hoffmeier dokumentiert in Erinnerungen der beiden Gründer des Moskauer Künstlerischen Theaters Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko, wie aus dem talentierten Prosaautor der gefeierte Dramatiker und Begründer des modernen Theaters Anton Tschechow wurde. Der Erfolg stellte sich nicht von selbst ein und lange haderte Tschechow, dessen "Möwe" in Sankt Petersburg durchfiel, mit dem Stückeschreiben. Der Konflikt bestand zwischen einer theatralischen Bühnenkunst, hinter der man das Leben nicht mehr erkannte, und dem Tschechowschen Leben auf der Bühne, das man nicht als Kunst begriff. Daneben gewähren Erinnerungen Einblick in die intellektuelle Szene der russischen Gründerjahre um 1900 und zeigen den Arzt und Künstler aus ungekannter Perspektive. (Wladimir I. Nemirowitsch-Dantschenko / Konstantin S. Stanislawski: "Tschechow oder die Geburt des Modernen Theaters". Hrsg und aus dem Russischen von Dieter Hoffmeier. Alexander Verlag Berlin, Köln 2011. 360 S., geb., 24, 90 [Euro].) sber
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