Ein spektakulärer Führer durch unser Sonnensystem
Staubwirbel, höher als der Mount Everest, ein Hurrikan, der seit 340 Jahren tobt, Vulkane, deren Lava kälter ist als die Antarktis, und Himmelskörper, von deren Existenz und Beschaffenheit sich kaum jemand eine Vorstellung macht: Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise zu den extremen Orten und Ereignissen in unserem Sonnensystem. Es weitet den Blick über den Horizont der Erde hinaus auf Phänomene, die so erstaunlich sind, dass sie sogar die Wissenschaftler verblüffen, die sie erforschen. Rund 300 farbige Fotos und Abbildungen aus den NASA-Missionen machen diese Reise ins Weltall auch optisch zu einem faszinierenden Erlebnis.
Staubwirbel, höher als der Mount Everest, ein Hurrikan, der seit 340 Jahren tobt, Vulkane, deren Lava kälter ist als die Antarktis, und Himmelskörper, von deren Existenz und Beschaffenheit sich kaum jemand eine Vorstellung macht: Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise zu den extremen Orten und Ereignissen in unserem Sonnensystem. Es weitet den Blick über den Horizont der Erde hinaus auf Phänomene, die so erstaunlich sind, dass sie sogar die Wissenschaftler verblüffen, die sie erforschen. Rund 300 farbige Fotos und Abbildungen aus den NASA-Missionen machen diese Reise ins Weltall auch optisch zu einem faszinierenden Erlebnis.
An den ausgefallensten Orten des Sonnensystems
Auf der Erde scheint die Natur gelegentlich zu Extremen zu neigen. Gewaltige Gebirge und trockene Wüsten zeugen davon, Sturzfluten, heftige Stürme, Vulkanausbrüche und Erdbeben. Schaut man sich allerdings auf anderen Planeten und auf den Monden unseres Sonnensystems um, trifft man zum Teil auf viel ungewöhnlichere Verhältnisse. Die Atmosphäre des Jupiters zeichnet sich durch einen gewaltigen Wirbelsturm aus, den turbulenten Großen Roten Fleck, der jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang stabil bleibt. Auf dem Mars, in dessen Wüsten sich immer wieder wie in jenen der Erde wirbelnde Staubwolken - sogenannte Staubteufel - bilden, kommt es gelegentlich zu Staubstürmen, die den gesamten Himmelskörper verhüllen. Ebenfalls auf dem Roten Planeten ragt Olympus Mons als größter Vulkan des Sonnensystems rund 26 Kilometer über seine Umgebung empor. Die kältesten Vulkane des Sonnensystems, Kryovulkane auf dem Neptunmond Triton, erreichen in Geysiren Temperaturen von gerade einmal minus 231 Grad Celsius. Besonders aktiv sind die Schwefelvulkane auf dem Io, die - gemessen an ihrem Schwefelauswurf - einen höllischen Gestank auf diesem Jupitermond erzeugen dürften.
In dem Buch "Extreme Orte" beschreiben David Baker und Todd Ratcliff die fünfzig ausgefallensten Plätze unseres Sonnensystems. Dabei haben sie einige Beispiele bewusst ausgelassen - beispielsweise den kältesten jemals gemessenen Ort im Sonnensystem, der sich in einer Gegend auf unserm Mond befindet, die nie von den Sonnenstrahlen erreicht wird. Das Argument der Autoren: Es könnte sein, dass der Kälterekord bald gebrochen wird, wenn eine der Raumsonden weit von der Sonne entfernt einen noch kälteren Ort entdeckt.
Zu den extremen Orten zählen die Autoren auch das berühmte "Gesicht auf dem Mars", das längst als das bestätigt wurde, für das es die Forscher auch vorher schon gehalten haben - als ein durch mangelnde Bildqualität nicht für jedermann sofort erkennbarer Hügel. Auf der Erde gibt es ein Pendant, das in dem Buch ebenfalls dargestellt ist. Der hier abgebildete "Badlands Guardian" (Wächter des Ödlands) in der Nähe der Ortschaft Medicine Hat in Alberta (Kanada) bei 50038,20 nördlicher Breite und 110648,32 westlicher Länge ist erst im Jahr 2006 bei "Google Earth" entdeckt worden. Was aus der Luft wie eine erhabene Formation in Gestalt eines Indianers mit einem gefiederten Kopfputz aussieht, ist tatsächlich ein Netzwerk von Tälern, die durch Erosion entstanden sind. Eine Ölquelle samt Zufahrtsstraße erweckt den Eindruck, die Gestalt trüge einen Ohrknopf-Kopfhörer.
G.P.
David Baker und Todd Ratcliff: "Extreme Orte - Eine Reise zu den 50 ausgefallensten Plätzen unseres Sonnensystems". Rowohlt Verlag, Reinbek 2010. 288 S., zahlr. Abb., geb., 24,95 Euro.
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