Die vorliegende Arbeit zeigt eine neue Sichtweise auf Interkulturalität im pädagogischen Kontext auf Basis von philosophischen Grundbegriffen auf. Ausgehend von einem aus unterschiedlichen Quellen generierten Verständnisses von Interkulturalität besteht das zentrale Anliegen darin, eine interkulturelle Denkungsart auf Basis der, in Immanuel Kants Werk "Kritik der Urteilskraft" ausgeführten Begriffe - Urteilskraft, Einbildungskraft, Gemeinsinn, vorurteilsfreie Denkungsart, erweiterte Denkungsart, konsequente Denkungsart - sowie deren Weiterentwicklungen bei Karl Jaspers und Hannah Arendt, anhand von zwölf Prinzipien zu generieren. In der Folge wird die Entwicklung einer interkulturellen Denkungsart bei jedem Schüler / jeder Schülerin als Bildungsziel ausgerufen, da diese den / die Einzelne für das interkulturelle Zusammenleben in der Gesellschaft befähigen soll. Es wird gezeigt, dass das Rekurrieren auf philosophische und pädagogische Grundbegriffe gewinnbringend für den Umgang mit Interkulturalität bzw. bereichernd für interkulturelle Begegnungen sein kann und so eine Alternative zu anderen Ansätzen interkulturellen Lernens darstellt.