Händels Messiah ist das meist aufgeführte Oratorium aller Zeiten. In dieser Studie widmet sich der Musikwissenschaftler und Theologe Tassilo Erhardt der Frage nach dem zeitgenössischen Verständnis von Text und Musik. Eine Untersuchung der theologischen Bibliothek des Librettisten Charles Jennens identifiziert Anti-Deismus und Anti-Judaismus als die kulturhistorischen Wurzeln des Werkes. Diese Einsicht wirft ein völlig neues Licht auf Händels Meisterwerk und enthüllt es als ein streitbares Bekenntnis traditioneller christlicher Dogmen am Vorabend der Aufklärung. Durch eine interdisziplinäre Betrachtungsweise wird zudem gezeigt, wie Händel dem Inhalt und der Struktur seiner Textvorlage musikalisch minutiös gerecht wird. Neben den gängigen musikalisch-rhetorischen Mitteln der Barockzeit bedient er sich einer weiten Palette von musikalischen Querverweisen, um den Text des Librettos nicht nur zu vertonen, sondern gerade auch zu deuten. Die Studie erläutert das Werk Szene um Szene sowohl aus theologischer als auch aus musikalischer Sicht und illustriert die gewonnenen Erkenntnisse mit einer Vielzahl von Originalzitaten, Abbildungen und Notenbeispielen. Die Anwendung von
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