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Dass die Alpen von Wind- und Kälteriesen, von feuerspeienden Drachen und mächtigen Zwergen bewohnt werden, hat schon im 18. Jahrhundert niemand mehr geglaubt. Europas höchstes Gebirge wurde reisend erkundet in Sommerfrische und Winterschönheit. Den Geschichten von einer menschenfeindlichen Bergwelt folgte die Stilisierung zur Idylle und zu romantischer Natürlichkeit. Wie deutschsprachige Dichter des 18. und 19. Jahrhunderts die Alpen gesehen und empfunden haben, spiegelt diese Anthologie. Der Literatunwissenschaftler und Alpinist Franz Loquai hat Berichte, Gedichte, Tagebucheinträge und…mehr

Produktbeschreibung
Dass die Alpen von Wind- und Kälteriesen, von feuerspeienden Drachen und mächtigen Zwergen bewohnt werden, hat schon im 18. Jahrhundert niemand mehr geglaubt. Europas höchstes Gebirge wurde reisend erkundet in Sommerfrische und Winterschönheit. Den Geschichten von einer menschenfeindlichen Bergwelt folgte die Stilisierung zur Idylle und zu romantischer Natürlichkeit.
Wie deutschsprachige Dichter des 18. und 19. Jahrhunderts die Alpen gesehen und empfunden haben, spiegelt diese Anthologie. Der Literatunwissenschaftler und Alpinist Franz Loquai hat Berichte, Gedichte, Tagebucheinträge und Erzählungen von Goethe, Heine, Hölderlin bis Ludwig Ganghofer zu einem Lesebuch zusammengefügt, das die Faszination der Alpen eindrucksvoll veranschaulicht.
Autorenporträt
Professor Dr. Franz Loquai lehrt Literaturwissenschaft an den Universitäten Heidelberg und Bamberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.1997

Berge

"Die Alpen" - Eine Landschaft und ihre Menschen in Texten deutschsprachiger Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts" herausgegeben von Franz Loquai. Goldmann Verlag, München 1997. 564 Seiten. 25 Mark.

Warum steigt ihr auf die Berge?" - "Um dem Gefängnis zu entrinnen." Dieses Zitat von Ludwig Hohl stellt Franz Loquai seinem Nachwort voran. Quintessenz dessen, was schon im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert die Menschen ins Gebirge trieb. Die Anthologie des Literaturwissenschaftlers lädt zu zweierlei ein: Schmökern und Nachdenken. Loquai hat Texte ausgegraben, die vergessen und auch sonst kaum nachzulesen sind. Den Tiroler Reisebrief von Franz Held, eigentlich: Franz Herzfeld, Vater von John Heartfield. Albrecht von Hallers Gedicht "Die Alpen", ein vorrousseauisches Zurück-zur-Natur. Aber natürlich auch Bekanntes aus Goethes "Italienischer Reise", Adalbert Stifter und Heinrich Heine sowie Triviales, Ganghofer und Clauren. Den zweiten Teil des Buches aber bestreiten ausführliche Anmerkungen, eine umfangreiche Bibliographie sowie das lange Nachwort, ein vorzüglicher Essay über Bücher und Berge. Loquai, im Bergsteigen und im Literaturhistorischen gleichermaßen bewandert, hält weder mit Kritik hinterm Berg - Ganghofers folkloristischer Heimatstadl - noch spart er an Begeisterung. Herrmann von Barth hat es ihm angetan, besessener Alleinbergsteiger, Karwendel-Erschließer, Schriftsteller und glückloser Afrikaforscher. "An Leib und Seele krank, ohne Aussicht auf Besserung, findet der einundreißigjährige Barth das lange gesuchte Loch, um aus der Welt zu schlüpfen." In ihm sieht Loquai den ersten modernen Extrembergsteiger, der "nicht mehr das Landschaftserlebnis der Alpen, ihre Schönheit als Sehnsuchtsland utopischer Wünsche" sucht, sondern die "Idee vom Berg als innerem Erlebnis". Irritierend ist lediglich das Schlußkapitel "Alp-Traum und Aus-Blick", in dem sich Loquai zu seltsam moralinsauren Höhen versteigt. (bär)

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