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Die Daten des Mikrozensus 2005 verdeutlichen in konkreten Zahlen, dass 15,3 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben und belegen damit die Pluralisierung unserer Gesellschaft. Für unsere Versorgungsinstitutionen stellt die Dynamik des interkulturellen Austausches eine Herausforderung dar, den Bedürfnissen und Partizipationsansprüchen einer soziokulturell und sprachlich vielfältigen Bevölkerung gerecht zu werden.
Die in diesem Band veröffentlichten Studien aus Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens zeigen konkrete Probleme der interkulturellen
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Produktbeschreibung
Die Daten des Mikrozensus 2005 verdeutlichen in konkreten Zahlen, dass 15,3 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben und belegen damit die Pluralisierung unserer Gesellschaft. Für unsere Versorgungsinstitutionen stellt die Dynamik des interkulturellen Austausches eine Herausforderung dar, den Bedürfnissen und Partizipationsansprüchen einer soziokulturell und sprachlich vielfältigen Bevölkerung gerecht zu werden.

Die in diesem Band veröffentlichten Studien aus Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens zeigen konkrete Probleme der interkulturellen Kommunikation und damit verbundene Konsequenzen auf. Darüber hinaus werden Modelle der Sprach- und Kulturmittlung und innovative Konzepte für eine verbesserte Kommunikation aus dem In- und Ausland vorgestellt, die in Bezug auf ihre Erfolge und Weiterentwicklung evaluiert wurden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen in allgemeinen und psychiatrischen Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Jugendämtern und anderen Behörden sowie in Sprach- und Kulturmittlungsdiensten belegen den hohen Bedarf an interkulturellen Kompetenzen und Mehrsprachigkeit bei MitarbeiterInnen bzw. Sprach- und Kulturmittlung und zeigen vorrangige Handlungsfelder in verschiedenen Arbeitsbereichen und Berufsgruppen auf. Die Studien belegen, dass interkulturelle Kompetenzen von MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund für die Weiterentwicklung der Potenziale unserer Institutionen unverzichtbar sind.

Unser Gesundheitssystem begreift sich immer mehr als Wirtschaftsfaktor und -system. Aus den meisten Beiträgen des vorliegenden Bandes spricht die Erfordernis auch in dieses System entsprechend den Erfolgen der Automobil- und Elektrokonzerne Diversity Management als ein Führungskonzept einzuführen, wobei Trans- und Multikulturalität bei Klientel und Mitarbeitenden stärker berücksichtigt werden.

Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Heidi Knake-Werner
Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz (2002-2006), seit 2006 Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin

Einführung
Herausgebergemeinschaft

Bedarf an Sprach- und Kulturmittlung in verschiedenen Institutionen

1 Zur sprachlichen Verständigung in Krankenhäusern Berlins. Perspektiven der Leitung
Susanne Deininger

2 Sprach- und Kulturmittlung aus der Sicht des Personals eines Berliner Bezirksamtes
Johanna Uebelacker

3 Kommunikation mit MigrantInnen in Berliner Jugendämtern. Eine Studie zum Bedarf an Sprach- und KulturmittlerInnen
Alexandra Cerzniewski

4 Sprach- und Kulturmittlung in medizinischen und sozialen Einrichtungen aus der Sicht von MitarbeiterInnen
Xenia Ledyaikina, Johanna Uebelacker und Theda Borde

5 Sprachmittlung und interkulturelle Kompetenz in Berliner psychiatrischen Einrichtungen. Eine qualitative Studie zu Ansichten und Erfahrungen von MitarbeiterInnen
Dagmar Schultz

6 Russischsprachige PatientInnen in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Inanspruchnahme, Erwartungen und Bedürfnisse aus der Sicht von ÄrztInnen und Patientinnen
Oliver Kutscharski

7 Bilinguale Beratung im Jugendamt, Selbstverständlichkeit oder Luxus?
Nursevim Týðlý

Innovative Modelle und Erfahrungen zur Förderung von Kommunikation, Partizipation und Integration

8 Sprach- und Kulturmittlung - Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Asylbewerber
Varinia Fernanda Morales

9 Gemeindedolmetschdienst Berlin - Erfahrungen und Perspektiven
Angelika Pochanke-Alff

10 GemeindedolmetscherInnen in Berlin. Gut qualifiziert für ein neues Arbeitsfeld?
Theda Borde

11 Sprache und Beschäftigung von Migrantinnen im Gesundheitswesen
Ingrid Kollak

12 Sprach- und Kulturmittlung in Belgien - Eine Antwort auf Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung?
Hans Verrept

Anhang
Herausgebergemeinschaft
Autorinnen und Autoren
Kunst und Layout
Autorenporträt
Niels-Jens Albrecht, studierte in Hamburg Medizin und nach Aufenthalten in Entwicklungsländern Ethnologie (Schwerpunkt Medizin- u. Entwicklungs-Ethnologie). Seit 1983 Lehre am Institut für Medizin-Soziologie in Hamburg. Gründer u. Leiter des Norddeutschen Seminars Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern (Universität Hamburg) und des Entwicklungsmedizinischen Forums in Bonn sowie Veranstalter von nationalen und internationalen Kongressen. Gründungsmitglied des Bundesarbeitskreises Transkulturelle Pflege, Mitglied in Expertengremien des Bundesministerium für Gesundheit und der Bundesintegrationsbeauftragten sowie der entwicklungsmedizinischen Zusammenarbeit. Aufbau u. Leitung des Projektes 'Sprach- und Kulturmittlung” am Universitätsklinikum. Leiter der Bundeskonferenz Medizinisch Soziales Dolmetschen im Auftrag des BMFSFJ. Kooperation mit dem internationalen Fachgremium 'Medizinisch-Soziales Dolmetschen”; Leitung des Arbeitsschwerpunktes Migration und Gesundheit am Institut für Medizin-Soziologie des Universitätsklinikums Hamburg; Planung, Beratung und Durchführung von EU-Projekten, Geschäftsführer von albrecht medical consult (a.m.c.).

Theda Borde, Prof. Dr. Dipl.-Pol., MPH, Hochschullehrerin an der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin. Sie studierte Politologie und Gesundheitswissenschaften und promovierte in Public Health in Berlin. Sie war als Leiterin des Internationalen Bildungs- und Beratungszentrums für Frauen und ihre Familien in Berlin-Spandau und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Charité Universitätsmedizin Berlin in Forschungsprojekten zur Inanspruchnahme klinischer Notfallambulanzen durch deutsche PatientInnen und MigrantInnen, zur Versorgungssituation gynäkologisch erkrankter deutscher und türkischer Patientinnen im Krankenhaus und im Master Study Course: Health and Society - International Gender Studies tätig. Sie ist Mitglied im Arbeitskreis Migration und öffentliche Gesundheit der Bundesintegrationsbeauftragten und war von 2002-2005 Vorsitzende des ‚Committee of Experts on Health Services in a Multi-cultural Society’ des Europäischen Gesundheitsausschusses im Council of Europe/Europarat in Strasbourg. Derzeitige Forschungsprojekte: Transkulturelle Aspekte von Wechseljahren und Hormontherapie.