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Die Welt sah düster aus für jene Niedersachsen, die sich im August 1841 auf Helgoland einfanden. Vier Jahre zuvor war ihr Königreich Hannover aus dem Kreis der Verfassungsstaaten ausgetreten und ins Lager des Wiener Absolutismus gewechselt, Oppositionelle waren des Landes verwiesen worden. Protest dagegen war schwer möglich - außer hier, mitten in der Nordsee, auf einem auch weiterhin von Großbritannien regierten felsigen Eiland. Hier konnten die Hannoveraner ihre Verfassung feiern und gegen ihre Aufhebung skandieren.Diese Feier wäre zu einer Fußnote der Geschichte geworden, hätte nicht einer…mehr

Produktbeschreibung
Die Welt sah düster aus für jene Niedersachsen, die sich im August 1841 auf Helgoland einfanden. Vier Jahre zuvor war ihr Königreich Hannover aus dem Kreis der Verfassungsstaaten ausgetreten und ins Lager des Wiener Absolutismus gewechselt, Oppositionelle waren des Landes verwiesen worden. Protest dagegen war schwer möglich - außer hier, mitten in der Nordsee, auf einem auch weiterhin von Großbritannien regierten felsigen Eiland. Hier konnten die Hannoveraner ihre Verfassung feiern und gegen ihre Aufhebung skandieren.Diese Feier wäre zu einer Fußnote der Geschichte geworden, hätte nicht einer der Gäste - der nach Preußen ausgewanderte Germanist und Niederlandist Heinrich Hoffmann aus Fallersleben - wenige Tage später das "Lied der Deutschen" geschrieben, welches schließlich zur deutschen Nationalhymne wurde. Das vorliegende Büchlein interpretiert diesen Text, geht dabei aber von einigen neuen Ansätzen aus. So wird das "Lied der Deutschen" nicht als Schreibtischarbeit eines Nationalisten, sondern als emotionale Verarbeitung der helgoländischen Protestfeier verstanden. Dabei wird nachgewiesen, dass Hoffmann seinen Text weniger auf die Melodie von "Gott erhalte Franz den Kaiser" schrieb, sondern als bewussten Gegenentwurf zum Loblied des Deutschland unterdrückenden Wiener Absolutismus verfasste. In diesem Zusammenhang zeigt sich ferner, dass die berühmte Verse "Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt." keine geographische Beschreibung sind, sondern eine Beschwörung des Widerstandes gegen die von Österreich angestrebte Vormachtstellung in Europa. Und schließlich wird auch die Bedeutung der "Deutschen Frauen" hinterfragt. Anders als bislang angenommen gehen diese nämlich nicht auf ein Gedicht Walther von der Vogelweides zurück - sondern ebenfalls auf die Protestfeier der entrechteten Hannoveraner im August 1841 auf Helgoland.
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Autorenporträt
Kein Hannoveraner und noch nicht einmal ein Niedersachse, aber ein Historiker, der sich längere Zeit mit Hymnen und insbesondere dem Lied der Deutschen beschäftigt hat.