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Auswertungen von Dokumenten aus 25 Archiven zwischen Brünn (Brno) und Brüssel geben Einblicke in die Geschichte einiger jüdischer Familien, die sich in den Regionen Mecklenburg, Berlin und der heutigen tschechischen Republik aus ärmlichen Verhältnissen über den Getreidehandel zu einflußreichen Unternehmern entwickelt hatten, bevor der moderne Antisemitismus und der Rassenhass während des Nationalsozialismus ihnen das Erworbene wieder entriß, sie vertrieb oder ermordete. Erster Teil: Von den ersten Dokumenten aus dem frühen 19. Jahrhundert an können die Schritte aus dem historisch zugewiesenen…mehr

Produktbeschreibung
Auswertungen von Dokumenten aus 25 Archiven zwischen Brünn (Brno) und Brüssel geben Einblicke in die Geschichte einiger jüdischer Familien, die sich in den Regionen Mecklenburg, Berlin und der heutigen tschechischen Republik aus ärmlichen Verhältnissen über den Getreidehandel zu einflußreichen Unternehmern entwickelt hatten, bevor der moderne Antisemitismus und der Rassenhass während des Nationalsozialismus ihnen das Erworbene wieder entriß, sie vertrieb oder ermordete. Erster Teil: Von den ersten Dokumenten aus dem frühen 19. Jahrhundert an können die Schritte aus dem historisch zugewiesenen und meist von Armut gekennzeichneten Hausierer- und Kleinhändlerdasein nur geduldeter "Schutzjuden" in gehobene Händlerpositionen bis hin zum an der Börse akkreditierten und wohlsituierten Getreidehändler und schliesslich Industriellen des Nahrungsmittelsektors aufgezeigt werden.Zu den Gründen für den Erfolg innerhalb einer christlich dominierten Gesellschaft gehört die seit 500 vor unserer Zeitrechnung beginnende Verpflichtung zum Erlernen von Lesen und Schreiben in den jüdischen Familien. Ein weiterer Grund liegt im Zusammenhalt der Religionsgemeinschaft und der Familienbeziehungen auch bei erheblichen durch die Vertreibungen bedingten räumlichen Trennungen. Das Verbot der christlichen Kirche von Heiraten zwischen Christen und Juden bewirkt den engen Zusammenschluß der jüdischen Gemeinschaft, der sich durch die dem Buch zugrunde liegenden Recherchen auch in wirtschaftlicher Hinsicht nachweisen lässt.Zweiter Teil: Aller Erfolg aber wird durch den ab 1870 aufkommenden Modernen Antisemitismus und schließlich die nationalsozialistische Rassenverfolgung zunichte gemacht. Auch hierzu legt das aus Archiven und weiteren Recherchen stammende Material zum Teil erschütternde Fakten offen. Große Bedeutung bekommen im Rahmen der Verfolgung durch den Nationalsozialismus die "Arisierung" oder "Entjudung" genannten Enteignungen. Wie diese vonstatten gingen, welche Methoden angewandt wurden und wie die Verflechtung zwischen "Ariseuren" und den Machtpersonen im NS-Staat aussahen, kann an den Beispielen einiger der im Mittelpunkt des Buches stehenden Familien nachverfolgt werden.Dritter Teil: Nach 1945 versuchen die Siegermächte und demokratisch gesinnte Kräfte in Deutschland in Verfahren zur "Wiedergutmachung" den vertriebenen Juden und deren Nachfahren den erlittenen Schaden an Leib, Seele und Besitz zumindest in Teilen wiedergutzumachen. Wie das gelingen oder misslingen konnte, ergibt sich erneut - u.a. an Beispielen der seit dem frühen 19. Jahrhundert hier begleiteten Familien - aus Archivdokumenten vor allem der zuständigen Wiedergutmachungsämter.
Autorenporträt
Geb.3.September 1952 in Oldenburg/Oldbg. 1975 Diplom in Sozialpädagogik, Bremen. Zunächst Arbeit mit geistig behinderten Menschen, dann, ab 1988, Ausübung verschiedener Berufe mit langjährigen Auslandsaufenthalten bei Erlernen der jeweiligen Sprache in drei verschiedenen europäischen Ländern. 2016 Rückkehr nach Deutschland und Ansiedlung in Mecklenburg. 2019-2023 Arbeit an vorliegendem Buch. Herbst 2023 Umzug in die Ukraine zur Mitarbeit in Hilfsprojekten.