Die Kluft, die heute zwischen Amerika und jener losen Allianz der Antiamerikaner besteht, schlägt sich am augenfälligsten nieder in der völligen Gegensätzlichkeit der Wahrnehmung, wie sie am Beispiel des Irakkonflikts deutlich wurde. Die hier zutage getretenen Differenzen reichen wesentlich tiefer als lediglich bis zu Problemen der Strategie, der Einbindung der Vereinten Nationen oder multilateraler contra unilateraler Politik. Es ist die seit dem 11. September 2001 unübersehbar gewordene Gefahr, die von einem militanten Antiamerikanismus ausgeht, und die Entdeckung, daß dieser von verbündeten Staaten wenn nicht offen unterstützt, so doch toleriert wird, die dazu geführt haben, daß die Mehrheit der Analysten in den Vereinigten Staaten einen grundlegenden Wandel der politischen Verhältnisse im Nahen Osten für nötig hält.