Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Evangelische Hochschule Darmstadt, ehem. Evangelische Fachhochschule Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich möchte die Aufmerksamkeit für ein eher seltenes Thema gewinnen. In Zeiten knapper ökonomischer Ressourcen, geprägt von „Sparmaßnahmen“ allerorts und primär im Sozial- und Gesundheitswesen, wird oftmals die Versorgungslage und Existenz von scheinbar unheilbaren Schwerstkranken zuerst in Frage gestellt. Menschen im Wachkoma oder ähnlich schwierigen Lebenssituationen wird in zunehmendem Maße das Recht auf Leben und adäquater Versorgung streitig gemacht - sie gelten als vermeidbarer Kostenfaktor und finden kaum Beachtung in unserer Gesellschaft. Dabei gibt es für die neuerdings immer wieder aufkommenden Forderungen nach Behandlungsabbruch („ Sterbehilfe“) weniger ärztliche oder medizinische Gründe als wirtschaftliche. Mir ist es ein großes Anliegen auf diesen spannenden Themenbereich näher einzugehen, ihn in seiner Komplexität zu behandeln und damit Aufklärungsarbeit zu leisten. Dem breiten Umfang der Themenstellung wird im Aufriss vorliegender Arbeit Rechnung getragen: Zunächst gilt es, im ersten Kapitel das vielschichtige Krankheitsbild aus medizinischer Sicht angemessen zu beschreiben, umfasst die Diagnose „Wachkoma“ doch eine Fülle unterschiedlicher Symptome und Krankheitsverläufe. Das zweite Kapitel greift die Rehabilitationsmöglichkeiten der betroffenen Personen auf. Menschen im Wachkoma benötigen dringend eine qualifizierte Behandlung, um mit der Krankheit leben zu lernen und sich mit den Realitäten zu Recht finden zu können. Abschnitt drei der Arbeit rückt die schwierige Situation der Angehörigen Schädel-Hirn-Verletzter ins Blickfeld. Ohne Frage sind nicht nur die Patienten selbst, sondern auch nahe stehende Personen aus ihrem sozialen Umfeld, sprich Familienmitglieder, Freunde und Bekannte betroffen. Die ethischen Überlegungen des vierten Kapitels zeigen auf, wodurch das Leben der Kranken bedroht ist und wie ein angemessener Umgang auf der ethisch-moralischen Ebene möglich ist. Der analytische Teil der Arbeit mündet im fünften Kapitel in eine Sichtung des Entwicklungsstandes einer sich professionalisierenden Sozialen Arbeit im Umgang mit Wachkoma-Patienten und deren Angehörigen. Sozialpädagogische Erkenntnisse aus dem Bereich der klinischen Sozialarbeit bilden die literarische Basis der Untersuchung. Die Arbeit schließt im sechsten Kapitel mit einer Veranschaulichung praktischer Herangehensweisen im stationären Umgang mit den Adressaten.