Europa steht ebenso im Bann der immer stärker spürbaren Folgen der Erderhitzung wie der Rückkehr des Krieges an seine Grenzen. Thomas Zehetner beleuchtet das bislang kaum untersuchte Zusammenspiel zwischen Klima- und Energiewende und internationaler Politik. Die Klimakrise wird im Laufe des 21. Jahrhunderts zweifellos alle anderen Themen zunehmend überlagern, umso dringlicher ist es, ihre Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit zu begreifen.Die Bekämpfung der Klimakrise fällt in eine Phase der Weltunordnung, in der sich der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Weltgegenden verschärft, wobei sich Europa zunehmend im Kreuzfeuer zwischen den Vereinigten Staaten und China im Rennen um die globale Vormachtstellung befindet. Klimatechnologien sind dabei die neue Arena im globalen Wettstreit, bei dem es für Europa gilt, im anlaufenden Grünen Kalten Krieg nicht auf der Strecke zu bleiben. Thomas Zehetner, langjähriger Klimasprecher des WWF, geht der Frage nach, inwieweit die europäische Klimadiplomatie den Widerspruch zwischen der machtpolitisch ausgerichteten Staatenwelt und der Notwendigkeit nach planetarer Verantwortung auflösen kann.