Die erstmalige Interpretation des Gesamtwerkes des deutsch-baltischen Theologen Alexander von Oettingen (1827-1905) stellt es als systematische Erstgestalt einer Kreuzestheologie und Sozialethik dar. Darin koinzidieren die Genese einer fundamentaltheologischen Kreuzestheologie nach der Aufklärung und einer empirisch ausgewiesenen Sozialethik. Thomas-Andreas Põder untersucht diese Grundorientierungen, deren Zusammenhang als "solidarische Toleranz" sichtbar wird. Die Begriffe "Toleranz" und "Solidarität" spielen eine wichtige Rolle in von Oettingens Theologie, die sich durch eine besondere Sensibilität für die Situation religiös-weltanschaulichen Pluralismus auszeichnet.