In der Öffentlichkeit dominierte bislang die Darstellung, dass der Journalist Henri Nannen 1948 wie aus dem Nichts die Illustrierte Der Stern erfand. Diesen Mythos, den der Verlag Gruner + Jahr bis heute aus wirtschaftlichen Gründen hegt und pflegt, dekonstruiert der Medienhistoriker Tim Tolsdorff im Rahmen einer multiperspektivischen Analyse. Anhand bislang unerschlossener Quellen weist er nach, dass Nannen zu großen Teilen das Konzept einer gleichnamigen Film- und Kulturillustrierten kopierte, die bis Ende 1939 vom Deutschen Verlag in Berlin herausgegeben worden war und sich als…mehr
In der Öffentlichkeit dominierte bislang die Darstellung, dass der Journalist Henri Nannen 1948 wie aus dem Nichts die Illustrierte Der Stern erfand. Diesen Mythos, den der Verlag Gruner + Jahr bis heute aus wirtschaftlichen Gründen hegt und pflegt, dekonstruiert der Medienhistoriker Tim Tolsdorff im Rahmen einer multiperspektivischen Analyse. Anhand bislang unerschlossener Quellen weist er nach, dass Nannen zu großen Teilen das Konzept einer gleichnamigen Film- und Kulturillustrierten kopierte, die bis Ende 1939 vom Deutschen Verlag in Berlin herausgegeben worden war und sich als erfolgreiches Produkt der NS-Propaganda erwiesen hatte. Detailliert arbeitet Tim Tolsdorff heraus, dass der Relaunch im Jahr 1948 kein revolutionärer Geniestreich war, sondern das Ergebnis eines nachpressepolitischen, markenrechtlichen und wirtschaftlichen Kriterien ablaufenden Ausleseprozesses.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Vorwort 1. Eine BlackBox deutscher Pressegeschichte 2. Illustrierte als Markenartikel 3. Ein medialer Mythos: Henri Nannen und die Erfindung des Stern 4. Pressepolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen 4.1 Propaganda, Presselenkung, Profit: Der alte Stern 4.2 Reeducation, Lizenzen, Mangelwirtschaft: Der neue Stern 5. Mittelbare und unmittelbare Kontinuität: Das journalistische Personal der Illustrierten 5.1 Die Chefredakteure 5.1.1 Kurt Zentner: Aufstieg, Triumph und Fall im Deutschen Verlag 5.1.2 Henri Nannen: Kunstschriftleiter, Kampfpropagandist und Lizenzträger 5.1.3 »Können an sich ist moralisch indifferent« 5.2 Die Macher des alten Stern 5.2.1 Zeitschriftenverleger mit kreativer Ader: Carl Jödicke 5.2.2 Kleiner Kreis brillanter Blattmacher: Die Redakteure 5.2.3 Die Fotografen 5.3 Die Macher des neuen Stern und ihre Karrieren vor 1948 5.3.1 Carl Jödicke reüssiert in Hannover 5.3.2 Augen in die Vergangenheit: Die Eheleute Beckmeier 5.3.3 Kurt Zentners kurzes Comeback beim neuen Stern 5.3.4 Die Redakteure des neuen Stern 5.3.5 Fotografen und freie Mitarbeiter 6. Vergleich der formalen Gestaltung 6.1 Der alte Stern 6.1.1 US-Illustrierte als Vorbilder: Die Titelblätter 6.1.2 Farbe vor Form vor Text: Das Layout 6.2 Der neue Stern 6.2.1 Weibliche Idole für das gebeutelte Volk: Die Titelblätter 6.2.2 Die Farbe im Geiste: Das Layout 7. Vergleich der Inhalte 7.1 Das Individuum und die Gesellschaft: Zur Klärung der Begriffe ›Volksgemeinschaft‹ und ›Opfergemeinschaft‹ 7.2 Die inhaltliche Ausrichtung des alten Stern 7.2.1 Die thematische Struktur der Illustrierten 7.2.2 Ein ›Kessel Buntes‹ für die Volksgemeinschaft: Propagandistische Dimensionen der Berichterstattung 7.3 Die inhaltliche Ausrichtung des neuen Stern 7.3.1 Die thematische Struktur des neuen Stern zwischen 1948 und 1952 7.3.2 Die Leiden der Opfergemeinschaft: Ideologische Dimensionen der Berichterstattung 8. Exkurs: Journalistische Innovationen in Nannens Stern 9. Resümee 10. Personenregister 11. Quellen- und Literaturverzeichnis
Vorwort 1. Eine BlackBox deutscher Pressegeschichte 2. Illustrierte als Markenartikel 3. Ein medialer Mythos: Henri Nannen und die Erfindung des Stern 4. Pressepolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen 4.1 Propaganda, Presselenkung, Profit: Der alte Stern 4.2 Reeducation, Lizenzen, Mangelwirtschaft: Der neue Stern 5. Mittelbare und unmittelbare Kontinuität: Das journalistische Personal der Illustrierten 5.1 Die Chefredakteure 5.1.1 Kurt Zentner: Aufstieg, Triumph und Fall im Deutschen Verlag 5.1.2 Henri Nannen: Kunstschriftleiter, Kampfpropagandist und Lizenzträger 5.1.3 »Können an sich ist moralisch indifferent« 5.2 Die Macher des alten Stern 5.2.1 Zeitschriftenverleger mit kreativer Ader: Carl Jödicke 5.2.2 Kleiner Kreis brillanter Blattmacher: Die Redakteure 5.2.3 Die Fotografen 5.3 Die Macher des neuen Stern und ihre Karrieren vor 1948 5.3.1 Carl Jödicke reüssiert in Hannover 5.3.2 Augen in die Vergangenheit: Die Eheleute Beckmeier 5.3.3 Kurt Zentners kurzes Comeback beim neuen Stern 5.3.4 Die Redakteure des neuen Stern 5.3.5 Fotografen und freie Mitarbeiter 6. Vergleich der formalen Gestaltung 6.1 Der alte Stern 6.1.1 US-Illustrierte als Vorbilder: Die Titelblätter 6.1.2 Farbe vor Form vor Text: Das Layout 6.2 Der neue Stern 6.2.1 Weibliche Idole für das gebeutelte Volk: Die Titelblätter 6.2.2 Die Farbe im Geiste: Das Layout 7. Vergleich der Inhalte 7.1 Das Individuum und die Gesellschaft: Zur Klärung der Begriffe ›Volksgemeinschaft‹ und ›Opfergemeinschaft‹ 7.2 Die inhaltliche Ausrichtung des alten Stern 7.2.1 Die thematische Struktur der Illustrierten 7.2.2 Ein ›Kessel Buntes‹ für die Volksgemeinschaft: Propagandistische Dimensionen der Berichterstattung 7.3 Die inhaltliche Ausrichtung des neuen Stern 7.3.1 Die thematische Struktur des neuen Stern zwischen 1948 und 1952 7.3.2 Die Leiden der Opfergemeinschaft: Ideologische Dimensionen der Berichterstattung 8. Exkurs: Journalistische Innovationen in Nannens Stern 9. Resümee 10. Personenregister 11. Quellen- und Literaturverzeichnis
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