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Wie jede andere Wissenschaft benötigt auch die Religionswissenschaft eine Fachsprache, die es erlaubt, religiöse Sachverhalte differenziert und präzise zu benennen, und die die Möglichkeit schafft, frei von Vorurteilen, Vagheiten und Mehrfachbedeutungen über diese Sachverhalte zu kommunizieren. Dieser Anspruch wurde jedoch nicht immer für selbstverständlich gehalten und ist auch heute keineswegs erfüllt. Um diesem Mangel zu begegnen, wird in dieser Arbeit ein methodisches Verfahren zur Erarbeitung einer differenzierten, hinreichend genauen und dennoch Allgemeingültigkeit beanspruchenden…mehr

Produktbeschreibung
Wie jede andere Wissenschaft benötigt auch die Religionswissenschaft eine Fachsprache, die es erlaubt, religiöse Sachverhalte differenziert und präzise zu benennen, und die die Möglichkeit schafft, frei von Vorurteilen, Vagheiten und Mehrfachbedeutungen über diese Sachverhalte zu kommunizieren. Dieser Anspruch wurde jedoch nicht immer für selbstverständlich gehalten und ist auch heute keineswegs erfüllt. Um diesem Mangel zu begegnen, wird in dieser Arbeit ein methodisches Verfahren zur Erarbeitung einer differenzierten, hinreichend genauen und dennoch Allgemeingültigkeit beanspruchenden Begrifflichkeit entwickelt, die zur Beschreibung und Interpretation des Verhältnisses verschiedener Religionen zueinander herangezogen werden kann. Besonders hervorzuheben ist, dass die neu eingeführten Begriffe den Naturwissenschaften entlehnt worden sind. Begründung hierfür ist, dass naturwissenschaftliche Kategorien erstens exakt, d.h. formal einwandfrei in Form von Definitionssystemen vorgegeben und somit überprüfbar, und zweitens ideologisch nicht belastet, also abstrakt und qualitätsfrei sind. Indem die Begriffe in Analogie zu ihrer ursprünglichen, naturwissenschaftlichen Bedeutung mit einer dem neuen, sachfremden Anwendungsbereich angemessenen Definition versehen werden, können sie in deutlicher Abgrenzung von der Metapher als onome Begriffe fungieren. Die methodische Vorgehensweise wird exemplarisch an den drei Begriffen "Interferenz" "Katalyse" und "Verstärkerwirkung" demonstriert. Anhand von 11 Demonstrationsbeispielen aus dem Gebiet der Europäischen Religionsgeschichte werden die genannten Begriffe dann auf ihre Anwendbarkeit und ihren praktischen Nutzen hin untersucht. Im Vordergrung steht das Verhältnis der verschiedenen ochthonen vorchristlichen Religionen (der Kelten, der Germanen und der Slawen) zur christlichen, aber auch das Verhältnis der heidnischen Religionen zueinander findet Beachtung. Der Erprobung der Begriffe vorangestellt ist der Versuch einer Gegenstandsbestimmung des in der religionswissenschaftlichen Forschung bisher wenig beachteten Untersuchungsfeldes der "Europäischen Religionsgeschichte".