Zum ersten Mal wird anhand der Originalakten aus den Archiven des Malteserordens und preußischer Behörden die Gründung der Rheinisch-Westfälischen Malteser-Genossenschaft erzählt. Zusammen mit einer Vereinigung in Schlesien bildete sie von der Mitte des vorherigen Jahrhunderts an die offizielle Vertretung des neunhundert Jahre alten Ordens vom Hl. Johannes in Deutschland, bis beide 1993 in der Deutschen Assoziation des Ordens zusammenfanden. Nach dem Ende des alten Großpriorats Deutschland des Ordens in der Säkularisation suchten die Malteser aus den preußischen Westprovinzen in einem mühseligen und jahrelangen Ringen ihren Platz im nach wie vor altem Denken verhafteten Orden und der liberal geprägten preußischen Gesellschaft. Beobachtungen zur Stellung der Genossenschaft im politischen Katholizismus der Zeit und vor dem Hintergrund der Lage des Adels im Rheinland und in Westfalen werden hier zum ersten Mal getroffen. Für den Malteserorden ist die Genossenschaft bei der Entwicklung neuer Mitgliederstrukturen hoch bedeutsam.