Die kompromißlose Aufhebung von Frauenklöstern des Franziskanerordens unter dem habsburgischen Kaiser Joseph II. stellte 1782 eine große Anzahl von Nonnen vor die Wahl, in eine andere Klostergemeinschaft zu wechseln oder in »die Welt« zurückzukehren. Ute Ströbele geht der Frage nach, wie die durch ihr klösterliches Umfeld geprägten Frauen auf diese existenzielle Bedrohung und Herausforderung reagierten und mit welchen Überlebensstrategien es ihnen gelang, eine nachklösterliche Existenz aufzubauen. Die Autorin konzentriert sich mit den Terziarinnen auf die aus Beginenhäusern entstandenen und vor allem in südwestdeutschen Städten sehr verbreiteten Frauenkommunitäten. Dabei gelingt ihr ein Einblick in einen bisher eher unbekannten Raum weiblicher Lebenswelt im 18. Jahrhundert. Weiter werden die Rolle der am Aufhebungsvorgang beteiligten staatlichen und kirchlichen Personen sowie deren Machtmittel und Interessenkonflikte im Gesamtzusammenhang der josephinischen Klosteraufhebungen untersucht. Damit leistet dieses Buch zugleich einen innovativen Beitrag zur Säkularisationsforschung.
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