Supply Chain Management (SCM) hat in den vergangenen Jahren beständig an Bedeutung gewonnen. Getrieben von immer tiefer zergliederten Wertschöpfun- ketten, die nicht selten mehrere Länder und Kontinente umspannen, gewinnt in fast allen Branchen die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten an Bedeutung. Die Schnittstellen zwischen Unternehmen sind als neue Quelle für Ansätze zur Kostensenkung und zur Senkung des Kapitalbedarfs entdeckt. Bei der Umsetzung stoßen Unternehmen allerdings immer noch an ihre Grenzen. Die ursprünglich angestrebten Ziele werden verfehlt, oder die Einführung des SCM-Gedankens scheitert sogar gänzlich. Als Ursache solcher Verfehlungen wurden häufig nicht angemessene Organisationsstrukturen ausgemacht. Welche Organisationsstruktur ist aber die richtige? Wie lässt sich SCM am besten in bestehende Unternehmen einbetten? Welche Rolle spielt dabei das einzelne Unternehmen, welche die gesamte Supply Chain? Die Dissertation von Volker Heidtmann nähert sich diesemProblem gleichermaßen theoretisch fundiert wie praxisnah. So führt die Arbeit zunächst die relevanten Ansätze des SCM und der Organisationstheorie zu einem einheitlichen Rahmen zusammen. Die Inhalte des SCM werden systematisch aus organisatorischer Sicht aufbereitet und strukturiert. Aus den vielfältigen Ansätzen der Organisationstheorie wird ein handlungsorientiertes Modell basierend auf der verhaltenswissenschaft- chen Entscheidungstheorie aufgebaut. Damit stellt die Arbeit nicht nur einen klaren Überblick über das sonst so schwer abzugrenzende Forschungsfeld der SCM- Organisation her, es liefert auch einen stabilen Rahmen für die weitere Erforschung des Themas. Für die praktische Anwendung ist vor allem der umfassende Katalog möglicher Gestaltungsvarianten fürSCM-Aufgaben von Bedeutung. Aus ihm lassen sich Elemente für die Gestaltung individueller SCM-Organisationen entnehmen.