Die Psychotherapiebedürftigkeit nimmt zu. Die Probleme, die zum größten Teil aus den Folgen einer zunehmenden Vereinzelung in der Gesellschaft entstanden sind, in Einzelpsychotherapie zu behandeln, wäre aber ein gravierender systemimmanenter Fehler. Denn Erleben und Verhalten, die gesamte Identität eines Individuums, seine Verhaltensweisen, entsprechend auch Fehlverhaltensweisen, psychische Gesundheit sowie Störung werden durch Interaktionsprozesse auf der Basis langer Lernerfahrungen mit anderen Menschen herausgebildet. Obwohl die psychotherapeutische Versorgungslandschaft sich gänzlich anders zeigt, ist die ambulante Gruppenpsychotherapie mit ihrem interpersonalen Wirkpotenzial ganz besonders hilfreich. Dies wird klar anhand der Ergebnisse dieser ersten repräsentativen Begleitstudie des Deutschen Arbeitskreises für Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik (DAGG). Zur Bedeutung der klinischen Diagnostik, der Form und dem Ausmaß der Chronifizierung der psychischen Erkrankung, den persönlichen Therapiezielen und vieles andere mehr liegen nun differenzielle Daten vor, die nicht mehr von der Hand zu weisen sind!