Latium, von dessen bukolischer Landschaft Maler und Schriftsteller schwärmten, lädt heute zu Entdeckungen abseits der großen Touristenströme ein. Nur wenige Kilometer vom Trubel der Metropole entfernt stehen heute noch Schafherden unter Aquädukten: Hier schlägt das ländliche Herz Roms.Auf ihrer Landpartie geht Veronika Eckl mit einem Tiber-Kapitän auf große Fahrt, trifft einen Trüffelbauern, der seine Schätze auf den römischen Märkten verkauft, und darf in den Garten von Ninfa blicken, eines der bestgehüteten Geheimnisse Italiens. Sie besucht die Bewohner der kleinen Insel Ponza vor der Küste Latiums, die Mönche von Subiaco und Mussolinis Planstadt Latina und spricht mit indischen Landarbeitern, die Zucchini für Europa ernten. Die bukolische Idylle von einst hat sich gewandelt, und doch: Im Latium findet man alles, was Italien ausmacht.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.03.2018Schafherden am Rand der Stadt
Alle fahren nach Rom - aber kaum ein Tourist nimmt sich Zeit, um das Umland der italienischen Hauptstadt zu entdecken. Gut so, denn das Latium, dieser weiße Fleck auf der Landkarte des Tourismus, ist auch keine Destination für eilige Wochenendeinflieger. Sondern eine für Reisende, die Muße genug haben, jenseits der Stadtgrenzen das zu erkunden, was von der vielbesungenen und in zahlreichen Gemälden verewigten Campagna Romana heute noch übrig ist. Die Landschaft, die in Nordeuropa spätestens seit Goethe als Inbegriff des Pittoresken galt, gibt es immer noch, auch wenn sich die Großstadt weiter und weiter in sie hineinfrisst. Und so stehen auch heute noch nur wenige Kilometer von Rom entfernt plötzlich Schafherden unter Aquädukten. In ihrem Band "Latium" aus der Reihe der Picus Lesereisen nimmt Veronika Eckl den Leser mit auf eine Landpartie, während der sie die Schätze dieser Region ebenso zeigen will wie ihre moderne Befindlichkeit. Die Autorin ging mit einem Tiber-Kapitän auf große Fahrt, traf deutsche Künstler in Olevano Romano und besuchte die seit einiger Zeit für die Öffentlichkeit zugängliche päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo. Sie sprach mit indischen Landarbeitern, die auf den Feldern Latiums Zucchini für ganz Europa ernten, mit den Einheimischen in Mussolinis Retortenstadt Latina und mit den Bewohnern der Insel Ponza, die im Sommer von Menschen auf der Suche nach Abgeschiedenheit förmlich überrannt wird. Zu Wort kommen die Besitzer und Hüter der Gärten von Bomarzo, Ninfa und Tivoli ebenso wie der Trüffelbauer aus den Abruzzen, die Mönche von Subiaco und der Initiator eines einmaligen Lyrikprojekts in einem Bergstädtchen. Sie alle machen klar: Das bukolische Idyll von einst hat sich gewandelt, und doch finden wir im Latium alles, was wir an Italien so sehr lieben.
F.A.Z.
"Lesereise Latium - Hinter Rom beginnt das Zauberland" von Veronika Eckl. Picus Verlag, Wien 2018. 132 Seiten. Gebunden, 15 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alle fahren nach Rom - aber kaum ein Tourist nimmt sich Zeit, um das Umland der italienischen Hauptstadt zu entdecken. Gut so, denn das Latium, dieser weiße Fleck auf der Landkarte des Tourismus, ist auch keine Destination für eilige Wochenendeinflieger. Sondern eine für Reisende, die Muße genug haben, jenseits der Stadtgrenzen das zu erkunden, was von der vielbesungenen und in zahlreichen Gemälden verewigten Campagna Romana heute noch übrig ist. Die Landschaft, die in Nordeuropa spätestens seit Goethe als Inbegriff des Pittoresken galt, gibt es immer noch, auch wenn sich die Großstadt weiter und weiter in sie hineinfrisst. Und so stehen auch heute noch nur wenige Kilometer von Rom entfernt plötzlich Schafherden unter Aquädukten. In ihrem Band "Latium" aus der Reihe der Picus Lesereisen nimmt Veronika Eckl den Leser mit auf eine Landpartie, während der sie die Schätze dieser Region ebenso zeigen will wie ihre moderne Befindlichkeit. Die Autorin ging mit einem Tiber-Kapitän auf große Fahrt, traf deutsche Künstler in Olevano Romano und besuchte die seit einiger Zeit für die Öffentlichkeit zugängliche päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo. Sie sprach mit indischen Landarbeitern, die auf den Feldern Latiums Zucchini für ganz Europa ernten, mit den Einheimischen in Mussolinis Retortenstadt Latina und mit den Bewohnern der Insel Ponza, die im Sommer von Menschen auf der Suche nach Abgeschiedenheit förmlich überrannt wird. Zu Wort kommen die Besitzer und Hüter der Gärten von Bomarzo, Ninfa und Tivoli ebenso wie der Trüffelbauer aus den Abruzzen, die Mönche von Subiaco und der Initiator eines einmaligen Lyrikprojekts in einem Bergstädtchen. Sie alle machen klar: Das bukolische Idyll von einst hat sich gewandelt, und doch finden wir im Latium alles, was wir an Italien so sehr lieben.
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"Lesereise Latium - Hinter Rom beginnt das Zauberland" von Veronika Eckl. Picus Verlag, Wien 2018. 132 Seiten. Gebunden, 15 Euro.
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