Unter den Hamburger Künstlerfesten war Die Götzenpauke von 1921 wohl eines der aufsehenerregendsten und zugleich umstrittensten Feste der zwanziger Jahre. Denn während die einen von einem "bacchantischen Ausbruch lange unterdrückter Lebensfreude" sprachen, kehrten wiederum andere "gegenüber diesen Festen den tugendhaften Griesgram heraus; am bärbeißigsten gegenüber der »Götzenpauke«". Das der "primitiven" Kunst gewidmete Fest wird in der vorliegenden Publikation als ein Versuch der Hamburger Künstlerschaft beschrieben, mittels der vermeintlichen Alterität der außereuropäischen Kulturen eine fantastische, den alltäglichen Konventionen enthobene Gegenwelt zu erschaffen. Doch in dem Bewusstsein, dass der Primitivismus in den zwanziger Jahren bereits ein so großes Ausmaß der Popularisierung und Kommerzialisierung angenommen hatte, dass zahlreiche Kulturprodukte mit dem Versprechen nach Urzeiten, Urklängen, Urmythen und Urkulten lockten, zeichnete sich das Künstlerfest insbesondere durch seinen ironischen, am Dadaismus geschulten Umgang mit der "primitiven" Ästhetik aus.
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