Die religiöse Signatur der visuellen Medien lässt sich auch in unserer hedonistischen und atheistischen Kultur nicht verbergen, da Ursprung und Werden der Bilder im Religiösen liegen. Eine Betrachtung der Bilder ist ohne Einbeziehung der religiösen Dimension daher nicht möglich. Sie spielt bei der Frage nach Bildpropaganda und Wirkung der Bilder eine fundamentale Rolle. Die klassischen Methoden der Kunstgeschichte und der Kommunikationswissenschaft befassen sich vorwiegend mit der inhaltlichen Bildebene. Doch wie McLuhan schrieb "The medium is the message": Bilder wirken über ihren Inhalt hinaus. Aus diesem Grund wird die von Régis Debray aufgestellte Theorie und Methode der Mediologie herangezogen, um nach den Übertragungsprozessen zu fragen, denn die technischen, sozialen und symbolischen Bedingungen der Übermittlung sind bei einer wirkungsvollen Bildpropaganda ausschlaggebend. Die Transformationen der Bilder und die technische Entwicklung im Allgemeinen sind Transformationen der Ästhetik der Bilder und folglich der Gesellschaft und Kultur. Im eigentlichen Sinne bedeutet das, dass sich diese Arbeit mit dem übermittelnden Menschen befasst.