Lieferdienste bringen dir alles, was du willst - und das binnen Minuten. Doch ein Geschäft machen nur Zusteller, die besonders schnell und besonders skrupellos sind. Tom Hillenbrands brillanter neuer Thriller erzählt von einer Welt, in der Kuriere bis an die Zähne bewaffnet sind - und Lieferdienste mehr Macht haben, als wir uns vorstellen können. Neu-Berlin, irgendwann in der Zukunft: Arkadis Arbeitgeber Rio ist darauf spezialisiert, Bestellungen per 3D-Drucker herzustellen und unverzüglich auszuliefern. Der Druck ist enorm: Sobald etwas geordert wird, egal ob Spielekonsole oder Zahnpasta, beginnt ein gnadenloser Wettlauf aller Lieferdienste um die schnellste Zustellung. Die Fußsoldaten dieses brutalen Wettbewerbs sind sogenannte Bringer. Auf Hoverboards sausen Arkadi und andere Kuriere durch die Stadt und versuchen, die Konkurrenz mit allen Mitteln auszustechen. Eines Tages bittet ihn ein Kollege, einen Auftrag für ihn zu übernehmen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege stirbt. Der junge Kurier gerät in einen Strudel von Ereignissen, aus dem er sich kaum mehr befreien kann: Arkadi soll seltsame Sonderaufträge ausführen und seine Chefetage interessiert sich plötzlich sehr für ihn. Kann er die mysteriösen Lieferungen zustellen, bevor ihn die Marketing-Drohnen der Konkurrenz aus der Luft holen?
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»schick, versoffen und beinhart« Julia Lorenz ZEIT Online 20241129
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Weihnachtszeit als "kontinentgroßer Plastikstrudel im Meer" ist für den Rezensenten Gerhard Matzig ein gutes Sinnbild für eine Gesellschaft, die es sich nicht nehmen lässt, noch den allernutzlosesten Plastikmüll von überlasteten Postboten durch die Gegend karren zu lassen, wie es auch Tom Hillenbrand in seiner bitterbösen Satire beschreibt. Sie spielt in der nächsten Zukunft und ist gar nicht weit von uns weg, vier Kurierdienste kämpfen um die Marktherrschaft und stellen das Bestellte innerhalb kürzester Zeit zu - oder, wie der Slogan eines der Dienste verkündet, schon "gestern." Wer nicht schnell genug ist, verliert - für Matzig eine ziemlich gruselige Aussicht, die da mit dieser durchaus auch lustigen Zukunfts- und Abstiegsgeschichte der Kurierdienste entworfen wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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