Christine Fehér - eine Autorin, die man einfach nicht ignorieren kann. Nach "Dann bin ich eben weg", "Elfte Woche" und "Dornenliebe" ist "Schwarze Stunde" mein viertes Jugendbuch von ihr. Leider ist "Schwarze Stunde" allerdings auch das schwächste Buch, welches ich von der Autorin kenne.
Der
Schreibstil ist wie immer große Klasse. Christine Fehér versteht es, ihre Leser an die Seiten zu…mehrChristine Fehér - eine Autorin, die man einfach nicht ignorieren kann. Nach "Dann bin ich eben weg", "Elfte Woche" und "Dornenliebe" ist "Schwarze Stunde" mein viertes Jugendbuch von ihr. Leider ist "Schwarze Stunde" allerdings auch das schwächste Buch, welches ich von der Autorin kenne.
Der Schreibstil ist wie immer große Klasse. Christine Fehér versteht es, ihre Leser an die Seiten zu fesseln, um mit den Charakteren mitzufiebern. Ihre Sprache ist leicht, flüssig und spannend. Die Geschichten sind immer aus dem Leben heraus und geben nie den Anschein, unauthentisch oder übertrieben dargestellt zu sein. Christine Fehér hat mich zudem bislang immer mit ihren Charakteren begeistern können. Dies war bei "Schwarze Stunde" leider nicht so, denn ich wurde mit Valerie alles andere als warm.
Sie hat eine leicht schroffe Art, die mit Sicherheit nicht jeden Leser anspricht. Ihre stellenweise gleichgültige und patzige Art konnte mich nicht begeistern, sodass ich auf so mancher Seite ziemlich genervt von ihr war. Sie ist alles andere als ein leichter Mensch, was u.a. durch ihre Erfahrungen herführt, allerdings ist in meinen Augen nicht alles damit entschuldbar. Lediglich im Zusammenspiel mit Corvin war sie für mich erträglich.
Sie lernt Corvin auf dem Flug von England nach Deutschland kennen und lieben, was sie jedoch nicht ahnt: Er wird ihr neuer Referendar.
Natürlich ist dies keine einfache Situation für die Schülerin und auch Corvin muss einiges überdenken, allerdings müssen sie sich auch mit dem Hass und den Zweifeln anderer Menschen auseinandersetzen, denn Valeries Ex Freund macht ihr das Leben zur Hölle und auch ihre Freundin Alena kann mit ihrem Neid und Eifersüchteleien nicht Ruhe geben.
Corvin ist ebenfalls nicht unbedingt der angenehmste Protagonist, den ich mir vorstellen konnte. Zwar gibt er zusammen mit Valerie ein gutes Bild ab, allein ist er jedoch sehr gewöhnungsbedürftig, da er sich gar nicht wie eine Respektperson benimmt, sondern noch sehr kindisch und naiv. Es ist zwar schön, wenn man eine Band mag, aber stellenweise kam er mir doch wie ein Groupie vor, den man sich in dem Alter nicht mehr unbedingt vorstellen mag. Das dies so kommentarlos hingenommen wurde, hat mich sehr gewundert.
Aber nicht nur Neid, Eifersucht und Liebeskummer spielen hier eine Rolle, sondern auch Mobbing und Selbstfindung. Bei manchen Menschen in Valeries Klasse merkt man schnell, dass sie noch nicht wissen, wer sie sind und wohin ihr Weg gehen soll. Für sie ist daher oftmals Mobbing die einzige Lösung, ohne dabei auf andere zu achten. So wird nicht nur Valerie ein Opfer dessen, sondern auch andere. Gleichzeitig ist in diesem Buch vieles nicht so, wie es scheint. Manche Szenen kamen absolut unerwartet, sodass ich so manches Mal von der Autorin überrascht wurde. Auch das Ende hat mich überrascht und war alles andere als vorhersehbar. Allerdings muss man sagen, dass die Geschichte doch stellenweise alles andere als spannend ist. Zwar wurde der Spannungsbogen von der Autorin an einigen Stellen recht hoch gehalten, an anderen kam so gut wie keine Spannung auf. Für die Handlung selbst hätte ich mir weitaus mehr Spannungsmomente gewünscht.
Die Covergestaltung ist recht schlicht und einfach gehalten, dennoch passt sie sehr gut zur Schule und die Anzahl der Striche weist darauf hin, dass es jeder sein könnte, dem man hier etwas ankreiden könnte. Auch die Kurzbeschreibung liest sich gut, verrät aber meiner Meinung nach schon bereits zu viele Verdächtige. Ein bisschen geheimnisvoller hätte das Ganze sein dürfen.
Insgesamt hat mich "Schwarze Stunde" leider nicht so überzeugen können, wie ich es im Vorfeld erwartet habe. Zwar ist die Handlung durchaus gelungen, aber Valerie war mir ein kleiner Dorn im Auge, den ich während der Geschichte nur schwer ertragen konnte. Da Christine Fehér jedoch eine wunderbare Autorin ist, kommt man auch um dieses Buch nur sehr schwer herum.