Erik hält nichts von Sex. Immer wieder stolpert er in absurde Situationen und über seine Männlichkeit unddie Erwartungen daran.Aber damit kommt er klar. Er nimmt die übersexualisierte Gesellschaft als unterhaltsames Schauspiel wahr, in dem er nur Beobachter ist. In seiner eigenen Welt geht es ihm gut, und daran soll auch der Tod seiner Sandkastenfreundin Neele nichts ändern. Die unfreiwillige Rückkehr in den tristen Provinzort seiner Jugend, den alle nur den "Flecken" nennen, zieht ihn allerdings zurück in seine Vergangenheit und zwingt ihn aus seiner Komfortzone. Plötzlich bekommt Erik Antworten auf Fragen, die er sich nie gestellt hat.Die Wahrheit wird zu einer Entscheidung und die Einzige, die den Mut hatte, sie zu treffen, ist tot.Ein wilder, tragikomischer Roman über Wahrnehmung und Realität, platonische Liebe und Leidenschaft, Reden und Schweigen und die Peinlichkeit der Männlichkeit.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Im besten Sinn unkonventionell ist Christian Meyers Debütroman, lobt Rezensent Björn Hayer. Denn Meyer trete alle realen und fiktiven Männlichkeitsbilder der vergangenen Jahrhunderte einfach in die Tonne. Wie er das macht? Mit dem asexuellen Helden Erik, der in einem Dorf gegen allen Klatsch und alle Sorgen seinen Mann steht, erfahren wir. Das ländliche Sittenbild ist sowohl klug beschrieben als humorig analysiert, findet Hayer. Außerdem schaffe Meyer mit der Figur der Busenfreundin Nele die Möglichkeit mit literarischen Zitaten vergangene und gegenwärtige Utopien leichthändig zu skizzieren und die Geschichte damit um eine Ebene zu erweitern. Der für Hayer psychologisch überzeugende Wurf, Trauer, Emanzipation, Lyrik des 19. Jahrhunderts, Judith Butler und die Liebe zum Schlager zueinander gebracht zu haben, geht unserem Rezensenten zu Herzen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Christian Meyer konfrontiert uns mit der Lächerlichkeit performativer Männlichkeit. Ein Coming-of-Age-Roman, der tiefer geht und lange nachwirkt." "Sein Debütroman entwickelt sich wie eine witzige Party, die ernsthaft aus dem Ruder läuft." Leipziger Volkszeitung "Christian Meyer hat einen vielschichtigen ersten Roman geschrieben, der gesellschaftliche Bilder von Männlichkeit, platonische Liebe und die Bedeutung der eigenen Wahrheit verhandelt. Durch die zeitlichen Sprünge lässt er den Charakteren Raum zur Entwicklung und sorgt immer wieder für Überraschungsmomente." kreuzer "Reichlich Situationskomik und absurder Witz bilden den Hintergrund für eine satirische Soziografie des Kleinbürgertums, das sich zwischen nostalgischer Schlagerlaune und nachmittäglichem "Bares für Rares" vor den Krisen der Zeit flüchtet. Unter dieser Patina eröffnet sich allerdings ein tiefer liegender Raum. Dort werden wir existenzieller Gefühle der Einsamkeit, insbesondere vermittelt durch literarischeVerweise, gewahr." taz